Eine eigene Webpräsenz ist heute nicht nur für Unternehmen; vereine und Behörden wichtig. Immer mehr Privatpersonen registrieren die eigene Domain und möchten diese Webseite dann schnell und möglichst kostenfrei selbst aufbauen. Und die Werbung unterstützt diese Idee mit Slogans , wie „ In drei Minuten zur eigenen Webseite“ oder TV-Spots, in denen eine virtuelle Begleiterin Nutzerprobleme löst, die noch nicht einmal vollständig formuliert wurden. Wolle die Nutzer dann wirklich mit diesen Baukästen ihre Domains bauen, stehen sie meist vor einem Riesen-Problem und sind frustriert, wissen Medien-Experten. Sind also die Werbeversprechen der Anbieter nur Kundenfang?
Schneller „Selbstbau“ auch kostenfrei möglich
Robert Brandl von websitetooltester.com beschäftigt sich seit längerer Zeit mit diesen Do-it-yourself Baukästen und sagt, dass es durchaus gute Anbieter mit einfachen und fast selbsterklärenden Produkten gibt. Er hat Jimdo getestet und den neuen Editor, der automatisch Bilder aus Netzwerken, wie Facebook oder Instagram oder vom Google-Konto holt und so innerhalb weniger Minuten eine einfache Webseite erstellt.
Allerdings gibt er zu Bedenken, dass Webseitenbetreiber mit höheren Ansprüchen auch länger benötigen und sagt „Wenn Sie Texte und Fotos vorbereitet haben, können Sie das an einem Wochenende schaffen“
Auch Kamillla Nowicki von der VHS Hamburg arbeitet in ihren (kostenpflichtigen) Kursen mit Jimdo. Sie lobt die zahlreichen Erklärungen auf der Domain. Ihre Kursteilnehmer erstellen an zwei Abenden mit je vier Stunden ihre eigene Webseite. Neben der kostenfreien Baukasten-Varianten können die Nutzer auch Versionen nutzen, die ab rund neun Euro pro Monat kosten.
Kostenfreie Webseite für Freizeit, edel für den Job
Zu den weiteren Anbietern mit einfachen kostenfreien Webseite Baukästen gehören z.B. WordPress, Weebly und Webnode.com. Für Anspruchsvollere, die Wert auf mehr Design legen, ist Wix.com bestens geeignet.
Die Webexperten empfehlen, das Ziel einer Webseite auszuloten, bevor der entsprechende Baukasten gewählt wird. Für die Freizeit oder das Blogging reicht meist die kostenfreie Variante mit weniger Service und teilweise eingeschalteter Werbung aus, denn die Nutzer stören sich kaum daran.
Wer Webseiten zur beruflichen Präsentation aufbaut, sollte lieber auf ein kostenpflichtiges Produkt mit mehreren Wahlmöglichkeiten , mehr Raum und gutem Service setzen, denn eine Domain ist heute die virtuelle Visitenkarte.