Internet der Dinge: im Alltag angekommen?
Das Internet der Dinge (Internet of things – IOT) ist laut Experten längst in unserem Alltag angekommen, doch viele Menschen können sich darunter kaum etwas vorstellen oder gar die Dimensionen begreifen, die dieses Medium haben wird.
Die Kernaussage von Internetexperten lautet „Alles ist mit allem verbunden“ und wird in rund 10 Jahren Alltag sein. Für uns Verbraucher heißt das, Haushaltsgeräte, Maschinen, Rechner oder auch Wecker kommunizieren miteinander und leiten Daten an Unternehmen, Verbraucher, Händler und Dienste weiter. Wir werden global vernetzt sein und steuern unser Licht, Heizung oder elektrische Geräte im Haus aus der Ferne. Der Kühlschrank meldet fehlende Lebensmittel und bestellt sie gleich im angeschlossenen Supermarkt. Natürlich wird der Kauf von unseren Bankkarten abgebucht und wahrscheinlich per Drohne vor dem Haus abgestellt. Eine befremdliche Vision, die uns vom Internet abhängig macht.
Für die Industrie und Wirtschaft ist das Internet der Dinge die Zukunft. Maschinen schlafen nicht, werden nicht krank und fordern keine gerechten Löhne. Sie werden vernetzt und dadurch umso produktiver. Die gesammelten Daten beschleunigen Entscheidungen und die Ausfallzeiten durch Schäden können durch optimiertes Wartungsmanagement deutlich verkürzt werden. Erste positive Tests dazu fanden in vernetzten Windparks statt. Durch die Vernetzung und Datenauswertung sind die Windräder in der Lage, sich automatisch in den Wind zu drehen – und das ohne zusätzliche Intervention von außen.
Deutsche Unternehmen eher zurückhaltend
Die deutsche Regierung hat das Internet der Dinge in die digitale Agenda aufgenommen und erwartete erste Ergebnisse von der Wirtschaft, denn in Punkto Digitalisierung hinkt das Land hinterher.
Doch die deutsche Industrie reagiert zurückhaltend bis desinteressiert.Nicht einmal die Hälfte aller Großunternehmen hat sich ausführlicher mit dem Thema beschäftigt. Zu groß sind die Anforderungen,an Finanzen und Datenschutz. Nur rund 15 % der Firmen haben sich der Herausforderung gestellt und in die Vernetzung plus entsprechender Sicherheitssysteme investiert. Andere Unternehmen informieren sich über Chancen und Möglichkeiten. Vor allem Experten sehen eine Möglichkeit zur Erhöhung der Effizienz durch globale Vernetzung.
Handel, Banken und Versicherungen sehen im Internet der dinge große Chancen, um Abläufe und Produkte zu optimieren. Durch mehr Daten können Kunden gezielter versorgt und Bestellabläufe in Online-Shops oder Online-Filialen noch einfacher gestaltet werden.
Kein einheitliches Betriebssystem
Probleme bereitet derzeit das fehlende einheitliche Betriebssystem für das neue Medium. Viele große Internetkonzerne entwickeln eigene Systeme und bieten sie auf dem freien Markt an. Doch das lässt die Kunden zögern, denn niemand weiß, ob die Systeme in Zukunft kompatibel sein werden und wie die Auswirkungen auf die Märkte sind. Es gibt also noch viel zu tun, bis das Internet der Dinge im Alltag angekommen ist.