TU Dresden: Experten arbeiten am Terabit-WLAN
Die Ingenieure des Sonderforschungsbereiches 912 „Highly Adaptive Energy-Efficient Computing“ (HAEC) der Technischen Universität Dresden arbeiten an einer neuen Dimension des mobilen Internets. Im Vergleich zu den heutigen WLAN Netzen soll ein neues Terabit WLAN rund 1000 Mal schneller sein und in der nahen Zukunft eingesetzt werden.
Der Leiter der Forschungsabteilung, Professor Gerhard Fettweis, sagte dazu im Interview: „Kanalmessungen im Barkhausenbau in unseren Räumen haben ergeben, dass wir im Frequenzbereich 220 bis 340 Gigahertz fast ideale Bedingungen für 1 Terabit je Sekunden im WLAN bei nur 100 Milliwatt Sendeleistung haben“. Erste Tests haben gezeigt, dass das Datentempo „ unter Laborbedingungen“ bereits auf 100 Gigabit pro Sekunde gesteigert werden konnte. Diese Geschwindigkeiten sind sowohl für industrielle als auch private Anwendungen wichtig und willkommen, denn in einer modernen zeit kann die Übertragungsrate gar nicht hoch genug sein. Anwender bauen auf stabile WLAN Netze mit hoher Übertragungsrate.
Zu geringe Übertragungsraten in alten Netzen
Die Sender der WLAN-Funknetze im deutschen Raum sind teilweise veraltet. Sie übertragen lediglich 54 Millionen Bits pro Sekunde. Neuere Verbindungen schaffen immerhin 1,2 Milliarden Bits pro Sekunde und die neuste Generation erreicht eine Geschwindigkeit von 5 Milliarden Schwingungen pro Sekunde. Die Dresdener Experten sind bereits jetzt im höheren Bereich, denn bei 220 bis 340 Gigahertz weisen die Resultate auf die Terahertz-Frequenzen hin, die bei einer Billion Hertz beginnen.
Viele Forschungen rund um den Terabit-WLAN
Die Arbeit der Abteilung ist also zukunftsweisend – umso mehr als dass auch weitere Abteilungen an der TU Dresden an „Zubehör“ forschen. Eine Abteilung entwickelt derzeit eine Terahertz Antenne, die in diesem hohen Frequenzbereich störungsfrei senden und empfangen an. Zusätzlich wird an Terahertz Miniaturquellen geforscht. Im direkten Umfeld von Dresden haben sich die Chip Hersteller X-Fab und Globalfoundries niedergelassen. Sie könnten nach erfolgreichem Abschluss aller Forschungen an der TU die erforderlichen Chips produzieren und damit die Marktreife des Terabit-WLAN wirkungsvoll unterstützen.