Was weiß das Internet über uns?
Jeder von uns hat schon gehört, dass Internetkonzerne Daten von uns Nutzern speichern und für eigene Zwecke aufbereiten oder gar weitergeben. Deshalb werden wir auch immer wieder von „passender Werbung“ verfolgt, wenn wir nur einmal einen Begriff in die Suchmaschine eingegeben haben. Besonders gescholten wurde immer Google als Datenkrake, aber mittlerweile sind es nicht nur die Suchmaschinen, sondern auch Online-Shops, Blogs und Netzwerke, die viel über unser Surfverhalten, Vorlieben, Freunde und Hobbys wissen. Doch bei vielen Internetnutzern drängt sich früher oder später die Frage auf, was genau das Internet über uns weiß. Eine Antwort bietet jetzt die Domain clickclickclick.click, die mit den Mythen rund um Tracking aufräumt.
Das Internet als digitaler Spion
Beim ersten Öffnen von clickclickclick.click passiert eigentlich nichts, denn auf weißem Grund befindet sich in der Mitte des Bildschirms nur ein grüner Button. Dann kommt die Aufforderung, den Ton einzuschalten und nach einem kurzen Moment wird die Seite aktiv und zeigt genau das, was ein Nutzer NIE sieht. Jeder Click, jede Bewegung der Maus wird sekundengenau angezeigt. Hinzu kommen Informationen, welcher Browser genutzt wird, ob der Nutzer arbeitet oder nur vor dem Bildschirm sitzt und welche Ausstattung der genutzte Computer hat. Das wird visuell ganz einfach dargestellt und mit – leicht sarkastischen – Kommentaren aus dem Off untermalt.
Nach dem Drücken des grünen Button werden Aufforderungen zu Aktivitäten eingeblendet. Auch wenn die Domain in den Hintergrund gerückt ist, zeichnet sie jede Bewegung und jeden Arbeitsschritt nach – so, wie es ein digitaler Spion auch sehen würde.
Echte Seite oder Kunst?
Vielen Nutzern wird erst bei der Visualisierung des eigenen Surfverhaltens klar, dass es im Internet keine Privatsphäre gibt. Genau dieses Ziel wollten die Entwickler der Domain clickclickclick.click erreichen. Das niederländische Forschungsinstitut VPRO Medialab hat in Zusammenarbeit mit dem Künstlerkollektiv „We Are Data“ die Domain als Kunstprojekt entwickelt und konfrontiert die Nutzer mit ihren – teilweise sehr offenherzigen – Surfgewohnheiten. Nach eigenen Angaben will das Team damit „ auf die dauerhafte Überwachung im Onlineraum und die Nutzung unserer Daten ohne Einverständnis aufmerksam machen“.
Fazit: die Seite macht nachdenklich – doch Lösungen werden leider nicht geboten. Also müssen wir die Datensammlungen den Internetkonzerne weiter in Kauf nehmen – oder am Ende doch den Stecker ziehen.