Nominet präsentiert Länderdomains mit interessantem Ranking
Nominet, ein britischer Internetkonzern, hat die Weltkarte aus einer ganz neuen Perspektive gesehen und entsprechend gezeichnet. Grundlage für die Größe der Länder und Kontinente sind nicht die geografischen Gegebenheiten, sondern die Zahl der Registrierungen der sogenannten „Länderdomains“, also der landesspezifischen Top-Level-Domains. Dabei ergibt sich ein sehr interessantes Ranking, das die Domain-Weltkarte deutlich verschiebt, denn die Domain-Endung „.com“, die mehr als 123 Millionen mal auf dem gesamten Globus registriert wurde, ist keine Länderdomain und wird somit nicht berücksichtigt.
Tokelau ist Sieger bei den Länderdomains
Im aktuellen Ranking rutschen die USA auf den Platz 16, denn Nominet zählte nur die Domains mit der .us-Endung. Auf dem Treppchen landeten Deutschland auf dem 3. Platz (16 Millionen Registrierungen für .de) und China mit knapp 17 Millionen Registrierungen für .cn. Sieger ist die Insel Tokelau. Im südpazifischen Inselstaat leben nur 1400 Menschen – registriert sind aber gewaltige 31 Millionen Domains mit der tk-Endung. Das ist wirklich erstaunlich und Ergebnis einer Geschäftsidee eines niederländischen Unternehmers.
Joost Zuurbier gründete 2006 die Freedom Registry, die heute unter dem Namen Freenom firmiert. Der Geschäftsmann hatte im ersten Jahr seiner Registry-Tätigkeit mit den Behörden von Tokelau eine neue Geschäftsmodell in Leben gerufen. Als einer der ersten Registries bot er Gratis-Domainnamen der Tokelau-Länderdomain an. Die Interessenten können die Domains 12 Monate lang kostenfrei nutzen und zahlen erst ab dem zweiten Jahr Gebühren. Das Interesse der Kunden war gewaltig.
Leider sind auch Betrüger und unehrliche Geschäftsleute unter den Domainbesitzern. Bereits ein Jahr nach beginn der Kampagne mit .tk-Gratisdomain schätzen die Sicherheitsexperten von McAfee das Risiko relativ hoch ein, sich bei dem Besuch einer solchen Domain mit Malware zu infizieren und das Risiko ist mit den Jahren nicht geringer geworden.
Länderdomain-Karte mit großen Verschiebungen
Die Weltkarte der Länderdomains zeigt, dass es nicht auf die reale Größe des Kontinents und aller Staaten ankommt. Selbst eine kleine Insel kann virtuell größer erscheinen, wenn viele Domains registriert sind. Andere Staaten mit geringen Registrierungszahlen, wie z B. Guinea-Bissau, verschwinden in dieser Demonstration förmlich von der Weltkugel.
Nominet hat indessen eingeräumt, dass die Zahlen der Statistiken schon etwas älter und nicht mehr auf dem aktuellen Stand sind. Es wurde vielfach geschätzt, was jetzt von Kritikern und Statistikern bemängelt wird.