Unister Holding meldet Insolvenz an
Am 14. Juli 2016 ist der Unister Gründer Thomas Wagner gestorben und – nur 4 Tage später – meldete sein Unternehmen eine „vorläufige Insolvenz“ an.
Der Selfmade-Millionär Wagner gründete Unister im Jahr 2002 in Leipzig. Zu jener Zeit studierte er selbst noch. Innerhalb weniger Jahre wuchs das Unternehmen enorm und beschäftigt derzeit rund 1.200 Menschen. Zu Unister gehören 40 Unternehmen, u.a. die Internetplattformen „Ab in den Urlaub“ und „flüge.de“.
Thomas Wagner und sein Partner Oliver Schilling sind auf dem Heimflug von Venedig nach Leipzig über Slowenien mit dem Flugzeug abgestürzt. Die Privatmaschine mit insgesamt 4 Personen stürzte im slowenischen Bergland ab. Niemand überlebte. Nach bestätigten Berichten waren die Unister Gründer in Italien, um sich mit potentiellen Investoren zu treffen. Im Rahmen des Effizienzsteigerungsprogramms „Unister 3.0“ wurden viele Neuerungen und auch Einsparungen in Millionenhöhe vorgenommen, die den Konzern aus einer Krise führen sollten. Gespräche mit zukünftigen Geldgebern passen sehr gut in diesen Plan.
Unister: Mitarbeiter zeigen Entschlossenheit
Nach dem ersten Schock über den frühen Tod des Hauptgeschäftsführers muss die Nachfolge geklärt werden. Die Mitarbeiter arbeiten entschlossen weiter im laufenden Geschäft und „im Sinne ihres Gründers und Chefs“. In Leipzig kommen leitende Mitarbeiter und Vertraute Wagners zusammen, um der Gesellschafterversammlung bei der Suche nach einem CEO zur Seite zu stehen, denn die Klärung der Nachfolge gehört zu den wichtigsten Problemen des Konzerns. Doch anscheinend konnten sich die Gesellschafter nicht einigen, denn ein offizieller Insolvenzantrag wurde bereits eingereicht.
Insolvenzantrag soll laufenden Betrieb sichern
Der Insolvenzantrag soll den laufenden Betrieb von Unister sichern, erklärt Lucas Flöther und gibt folgendes Statement an die Presse: „Das vorläufige Insolvenzverfahren sichert die Handlungsfähigkeit der Gruppe. Die operativen Gesellschaften der Firmengruppe sind nicht von der Insolvenz betroffen.“ Der Sprecher der Unternehmensgruppe nannte keine Gründe für den Insolvenzantrag.Experten führen die Anmeldung auf Unstimmigkeiten oder Unsicherheiten bei der Wahl des Nachfolgers von Thomas Wagner zurück.