Snowden: Trotz Asyl Kritik an Russland

9. September 2015 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Smalltalk

Snowden kritisiert russische Internetpolitik

Der ehemalige US-amerikanische Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden wurde weltweit als „Whistleblower“ bekannt, als er im Sommer 2013 durch die Freigabe von brisanten Informationen zur Spionageaktivitäten der Geheimdienste die große NSA-Affäre auslöste. Am 01. August gewährt Russland dem Amerikaner Asyl und seitdem lebt Snowden dort an einem geheimgehaltenen Ort. Er wird von den USA mit internationalem Haftbefehl gesucht Personen und wurde für seinen Mut bereits mit mehreren internationalen Preisen geehrt.

Im Laufe der vergangenen zwei Jahre hat Edward Snowden mehrmals brisante Unterlagen veröffentlicht und sich mehrfach in Interviews geäußert. Zuletzt auf einer Preisverleihung in Norwegen, zu der er aus Russland per Videokonferenz zugeschaltet wurde. In seiner Dankesrede kritisierte Snowden die Internetpolitik seines Asyllandes Russland.

Snowden: „Ich lebe im Internet“
Snowden betonte in seiner Rede, dass er das Internet als unverzichtbares Medium sieht, um mit der Welt in Kontakt zu bleiben. Er verurteilte die Beschränkungen der Meinungsfreiheit und die Internetzensur, die den russischen Bürgern und auch ihm selbst durch die Regierung auferlegt wird und bezeichnete die zunehmende Kontrolle des Internets als „politischen“ Fehler.

Edward Snowden sagte, dass er Russland nicht selbst als Asyl gewählt hatte. Die US-Behörden hatten während einer seiner Reise den Pass für ungültig erklärt. Nach insgesamt 21 Asylanträgen in verschiedenen Ländern erhielt er eine befristete Aufenthaltserlaubnis in Russland und auch einen russischen Pass. Obwohl er der russischen Regierung dankbar für den Schutz ist, muss Kritik am System erlaubt sein und Snowden nutzt dafür die internationale Bühne in Norwegen und im Internet.

USA verhinderte Asyl in vielen Ländern
Die Verleihung des renommierten Bjørnson-Preises für Literatur und Meinungsfreiheit an Edward Snowden hat im Vorfeld eine Diskussion ausgelöst, ob es eine Einreisegenehmigung für den Amerikaner geben könnte. Die Veröffentlichung von FBI Dokumenten durch den norwegischen Rundfunk zeigte dann, wie die amerikanische Regierung und die Geheimdienste den Whistleblower wirklich verfolgten, auf Überstellung drängten und alle nordeuropäischen Staaten vor der Aufnahme des Gesuchten gewarnt hatte. Auch vor der Angst vor Repressalien durch die US Regierung hatten sich anschließend so viele Staaten geweigert, Snowden aufzunehmen oder auch nur einreisen zu lassen.

 

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