Rahm nutzte persönliche Maildomain für Amtsgeschäfte

12. November 2016 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Smalltalk

Wikileaks stellt Chicagos Bürgermeister bloß

Nicht nur Hillary Clinton hat ihre private Mailadresse zur Kommunikation mit offiziellen Stellen genutzt. Wie Wikileaks jetzt enthüllt, hat auch der Chicagoer Bürgermeister Rahm Emanuel seine persönlichen E-Mail-Konten und eine E-Mail Domain genutzt, um mit Regierungsbeamten und „politischen Persönlichkeiten“ in Kontakt zu treten.

Wikileaks führt dafür Beweise an. Die persönlichen Kontoinformationen von Mr. Emanuel sind in den Tausenden Mails von John Podesta aufgetaucht, die dem investigativen Portal vorliegen. Podesta leitete die Wahlkampagnen der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, die schon mehrfach wegen der Verwendung von privaten Mailadressen für „berufliche Zwecke“ in negative Schlagzeilen geraten ist. Dieses Gebaren ist den Mitgliedern der Regierung nicht gestattet, da „ potentiell gefährdete Verschlusssachen“ in Mails übermittelt werden und bei einem privaten Account durch Hacking schnell in falsche Hände geraten können.

Halbherziges Dementi aus dem Chicagoer Rathaus
Rahm Emanuel hat seine E-Mail-Domain rahmemail.com am 16.Mai 2011, dem Tag seines Amtsantritts als Bürgermeister registriert. Die gehackten Konten weisen sowohl auf die E-Mail Domain des Politikers hin, als auch auf seine persönliche G-Mail-Adresse.

Aus dem Chicagoer Rathaus kam ein Dementi. Der Sprecher des Bürgermeisters führte aus, dass Emanuel diese benutzerdefinierte E-Mail-Domain registriert hat, um sicherzustellen, dass „der Bürgermeister keine staatliche E-Mail für persönliche oder politische Zwecke verwendet“. Zudem verwendet er keinen privaten E-Mail-Server wie Hillary Clinton. „Eine dedizierte G-mail-Domain gestattet eine bessere Sicherheit aufgrund der zunehmenden Bedrohung durch Cyberattacken.“

Rathaussprecher Adam Collins äußerte sich nicht zu der Frage, ob Emanuel auch persönliche E-Mail-Konten zur Abwicklung von Regierungsgeschäften benutzt hat.

Die Aufzeichnungen von Wikileaks hingegen belegen, dass der Bürgermeister sehr wohl persönliche E-Mail-Konten genutzt hat, um wichtige Nachrichten an politische Persönlichkeiten zu versenden. Mindestens sieben Mal hat er seit dem Amtsantritt nachweislich Hillary Clinton kontaktiert und über seine persönliche G-Mail-Adresse auch John Podesta angeschrieben.

Ob und welche Konsequenzen die Enthüllungen von Wikileaks im Fall des Bürgermeisters von Chicago haben könnten, ist bisher nicht bekannt, da sich offizielle Stellen noch nicht dazu geäußert haben.

 

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