Polizei fasst Fakeshop-Domain-Betreiber: Opfer gesucht
Domainkriminalität gehört heute zum täglichen Leben. Aber selbst wer vorsichtig agiert und seine Computer schützt, kann beim Onlinekauf betrogen werden. Hunderte Kunden verlieren jedes Jahr Geld, weil sie auf sogenannte Fake-Shops hereinfallen. Sie bestellen gutgläubig Waren, zahlen im Voraus – und sehen weder Ware noch Geld jemals wieder.
Polizei und Staatsanwälte recherchieren seit Jahren unterschiedliche Fälle von sogenannter Shopkriminalität. Jetzt konnten sie einen ersten Erfolg vermelden und haben zwei Betrüger gefasst, die bereits seit 2012 immer wieder verschiedene Fakeshops eröffnet haben und so eine große Anzahl von Kunden um ihr Geld gebracht haben sollen. Im angeblichen Angebot diverser Onlineshops waren hochwertige Kaffeevollautomaten, Smartphones und Elektronikartikel zu absoluten Tiefstpreisen, mit denen arglose Kunden angelockt wurden.
Bei der Bestellung wurde als Zahlungsmöglichkeit stets nur Vorkasse angegeben. Anscheinend von den Schnäppchen geblendet, bestellten die Kunden und die Betrüger erbeuteten mehr als 214.000 Euro. Laut Polizeiangaben sind bisher über 600 „Käufe“ mit Geldüberweisungen nachweisbar aber die Dunkelziffer ist weitaus größer, weil viele Internetnutzer den Betrug nicht zur Anzeige bringen.
Lange Ermittlungen mit Erfolg
Die Internet-Spezialeinheit der Göttinger Staatsanwaltschaft ermittelte über einen langen Zeitraum gegen zwei 25-jährige Berliner, die in so rascher Abfolge Fakeshops öffneten und wieder schlossen, dass die Beamten zuerst nicht zeitnah reagieren konnten. Im April 2015 hatten die Staatsanwaltschaft genug verwertbares Beweismaterial zusammen, um die beiden Betrüger festzusetzen. Die gestanden den Betrug in der Untersuchungshaft und sind mittlerweile unter Auflagen bis zur Gerichtsverhandlung frei. Bei einer Verurteilung droht beiden Domainkriminellen eine Haftstrafe, die zwischen sechs Monaten und 10 Jahren beträgt.
Göttinger Staatsanwaltschaft sucht weitere Opfer
Die Staatsanwaltschaft Göttingen hat eine Liste von Fakeshops zu diesem Fall veröffentlicht und fordert Geschädigte auf, sich bei der Polizei zu melden. Bei den beiden Betrügern wurden bereits Pfändungen von Geldern vorgenommen, mit denen die Opfer entschädigt werden könnten. Kunden, die den Betrug bereits angezeigt haben, wurden von den Behörden über eine Entschädigung informiert.
Domain-Liste der angeblichen Fake-Shops
www.123kaffeevollautomaten.de
www.belak24.de
www.belakova24.de
www.bigbeo.de
www.bigcoffee.de
www.bigmedi24.de
www.bycafe.de
www.fotoreflex24.de
www.fritzkaffee.de
www.fritzphone24.de
www.graczyk24.de
www.handlir24.de
www.jackskaffee.de
www.kaffeecamp24.de
www.knallpatronen24.de
www.kvoll24.de
www.maxcoffee.de
www.mein3rad.de
www.mykaffee.de
www.nino24.de
www.novakova.de
www.panino24.de
www.playmax24.de
www.pszocker.de
www.qodo24.de
www.qopo24.de
Weitere Infos erhalten Sie unter:
https://www.pd-goe.polizei-nds.de/kriminalitaet/deliktsbereiche/internetkriminalitaet/uebersicht-betruegerische-online-shops-110824.html