Damit das Internet noch internationaler wird …
EURid setzt sich dafür ein, dass das Netz internationaler wird und vor allen Dingen in den bestehenden Schriften des jeweiligen Landes, denn nur gerade einmal 2% aller registrierten Domains sind so gestaltet.
Und das sind nicht gerade viele der 270 Millionen registrierten Domain-Namen.
Bei der Erstellung des „World Reports on Internationalised Domain Names“ arbeitete EURid mit Verisign und der UNESCO zusammen sowie diversen Organisationen mit Regionalbezug.
Dazu ist es wichtig zu wissen, dass nicht alle Sprachen auf dem lateinischen Alphabet basieren, so zum Beispiel Kyrillisch und Griechisch. Um eine globale Nutzbarkeit des Internets zu gewährleisten, arbeiten all diese Organisationen eng miteinander und nehmen immer mehr Möglichkeiten auf, um diesen Zustand zu verbessern. Das Ziel ist es hierbei auch zu ermöglichen, dass Namen einer Webseite in anderen als lateinischen Zeichen registriert werden können.
Seit dem Jahr 2000 ist es möglich IDNs dieser Art zu registrieren, doch Ende 2013 gehörten dazu gerade einmal 6 Millionen von den erwähnten 270 Millionen, die weltweit registriert sind. Festgestellt hat man dabei, dass diese Seiten sehr starken regionalen Bezug haben und eine Verknüpfung zu den Ländern besteht, die die jeweilige Sprache sprechen beziehungsweise Schriftzeichen nutzen.
Dem 136 Seiten langen Domainreport ist dabei zu entnehmen, dass Deutsch, Chinesisch, Koreanisch und Japanisch dabei zu den am häufigsten gewählten Sprachen für eine IDNs gehören, während arabische Schriftzeichen, die für Unternehmenswebseiten, Blogs und Shops genutzt werden auch meist nur lokalen Bezug zur persischen und arabischen Sprache haben.
Ein enorm großes technisches Problem stellen, wie aus dem Report hervorgeht, hingegen immer noch internationalisierte E-Mails dar. Die Technik ist schlichtweg zu veraltert, um dieses Problem schnell und einfach lösen zu können. Während es bei fast jedem E-Mail-Client möglich ist im Body regionale Sprachgewohnheiten zu nutzen, so ist es im Header und der Adresse nahezu unmöglich. Dort ist nach wie vor der alte Standard nutzbar, nicht aber eine Alternative, die Regionen zugutekommen würde mit anderen Standards. Dies bedeutet, dass selbst bei der Möglichkeit der Nutzung zum Beispiel der kyrillischen Schrift bei der Erstellung einer Internetdomain und Webseite, bleibt es noch ein Muss, auf das lateinische Alphabet zurückzugreifen, wenn es um die Erstellung passender E-Mail-Adressen für die gleiche Seite geht. Ein Problem, welches gelöst werden will.
Die angestrebte Mehrsprachigkeit zeigt sich bei EURid selbst natürlich auch, so ist der Support für Kunden beispielsweise in den 24 Amtssprachen verfügbar. Genau diese Möglichkeit der Barrierefreiheit wünscht man sich auch für Web-Domains.
Das Fazit des umfangreichen Berichts schließt damit, dass es ein enormes Wachstumspotenzial gibt gerade dort, wo kein Englisch gesprochen wird. Besonders erwähnt werden dabei Lateinamerika, Afrika und auch der asiatische und pazifische Raum. Gerade hier wäre es erforderlich die Internationalisierung der Top-Level-Domains voranzutreiben.
EURid kooperiert seit dem Gewinn der Ausschreibung zur Verwaltung der Top-Level-Domain .eu mit 750 zugelassenen Registraren. 24 offizielle Sprachen der EU stehen für den Support am Kunden zur Verfügung und das online sowie telefonisch. Der Sitz der Hauptgeschäftsstelle zeigt gelebte Internationalität, denn sie befinden sich in Brüssel, Belgien. Regionalbüros in Prag, Tschechische Republik, Pisa, Italien und Stockholm, Schweden unterstützen die Arbeit.
Dem Unternehmensziel zugeschrieben haben sich auch namenhafte Unternehmen wie beispielsweise MAN, Microsoft, Toyota, Louis Vuitton, Foot Locker und Fairtrade, die alle eine .eu Präsenz vorweisen können und so zu den 3,5 Millionen .eu Domainadressen gehören, die seit 2005 registriert wurden.
Autor Wolfgang Wild, Redaktion Domain-Smalltalk