Domainwelt: Khol macht Werbung für Schwule ?

16. Januar 2016 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Smalltalk

Aktivisten erbeuten Domain von Bundespräsidentenkandidat Khol

Der Wahlkampf in Österreich ist spannend wie nie und wird immer häufiger auch ins Internet verlegt. So sind sogenannte Wahlkampf-Domains der Kandidaten heute wichtige Mittel, um die Wähler zu informieren. Deshalb sichern sich die Politiker bereits im Vorfeld entsprechende Domains, um rechtzeitig mit den Vorbereitungen zu beginnen.

Die Domain Registrierung verpasst hat ausgerechnet der ÖVP Kandidat für das Bundespräsidentschaftsamt. Andreas Khol hat sich die Domainadresse „khol2016.at“ nicht rechtzeitig reserviert, weil die Kandidatur für ihn völlig überraschend kam. Eigentlich sorgt die ÖVP für die Reservierung aller relevanten Domainnamen, doch diesmal gab es Verwirrung um die aktuelle Präsentation des Präsidentschaftskandidaten. Andreas Khol ist der „Nachrücker“ für den niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll, der kurz vorher von der geplanten Kandidatur zurücktrat.

Bürgerinitiative registrierte Wahlkampfdomain
Direkt nach den ersten Gerüchten zum Rücktritt Erwin Prölls und dem Nachrücken Andreas Khols sicherte sich die parlamentarische Wiener Bürgerinitiative „Ehe gleich“ die Domainrechte, die eigentlich zum Wahlkampf der ÖVP verwendet werden sollte. Die Initiative, die für die rechte von Schwulen eintritt, wird vom Wiener Rechtsanwalt Helmut Graupner geleitet, der seit Jahren für Menschenrechte eintritt. Sofort nach der Registrierung ging die Domain „khol2016.at“ online und leitet seitdem direkt auf die Startseite von „Ehe gleich“ weiter. In den sozialen Medien gibt es für dieses „Domain-Napping“ viel Beifall und positive Kommentaren, doch die ÖVP sieht das natürlich anders.

ÖVP Kandidat gegen Gleichberechtigung von Homo-Ehen
Andreas Khol hat sich bereits mehrfach gegen die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben ausgesprochen. Bereits 2008 sagte Khol in der Presse, „die Einführung einer Eingetragenen Partnerschaft hätte Gesellschaft und Familie zerstörende Folgen“ und zog sich damit den Zorn verschiedener Initiativen zu. Der 74jährige, katholisch-konservative Politiker wird von seiner Partei vor allem als Kandidat für die ältere und und konservative Wählerschaft aufgebaut. Die jüngeren und liberalen Wähler wird er jetzt kaum erreichen, denn eine Domain mit seiner Vita unter der Webadresse „khol2016.at“ wird es jetzt nicht mehr geben.

 

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