Die USA drohen derzeit der offiziellen Domainregistry von Costa Rica mit der Abschaltung der Länderendung.cr. Das behauptet  Dr. Pedro Leon, Präsident der Costa Rican Academy of Science: „Der Vertreter der Botschaft der Vereinigten Staaten, Herr Kevin Ludeke, ist ein Wirtschaftsspezialist, der behauptet, die Interessen des US-Handelsministeriums zu vertreten. Er hat gedroht unser Domain-Register zu schließen, sich wiederholt belästigend über unsere Praktiken und Betriebsrichtlinien geäußert und sogar persönlich negative Kommentare an unseren Exekutivdirektor gerichtet, basierend auf nicht eindeutigen Beweisen oder statistische Daten…“

Der Betreiber der Länderdomain Costa Ricas hat Klage wegen Belästigung bei der ICANN eingereicht. Doch aus welchem Grund bedrängen die USA den kleinen Nachbarn so aggressiv? Sie fordern die Sperrung der Domain thepiratebay.cr.

Dr. Leon gibt an, dass die US-Botschaft in Costa Rica seine Organisation schon seit Jahren wegen dieser Domain kontaktiert. Die Botschaft hat bereits mehrere Versuche gestartet, um die Domain zu sperren oder herunterzufahren. Als dies nicht funktionierte, wurde der Druck auf die  Costa Rican Academy of Science und den Betreiber der .cr-Domain systematisch erhöht. Jetzt drohen die USA sogar mit der Abschaltung der Länderdomain. Sollte dies gelingen, werden viele Netzwerke und Sites in Costa Rica praktisch „über Nacht“ nicht mehr funktionieren. Das wäre für Handel und Wirtschaft fatal.

Was die USA aber übersehen haben, ist der Fakt, dass thepiratebay.cr nur eine Drittanbieter-Domain ist und keine offizielle Zugehörigkeit zu The Pirate Bay besitzt. Thepiratebay.org befindet sich zudem unter der Gerichtsbarkeit der USA, nicht der Costa Ricas. Also kann die Costa Rican Academy of Science, die für Cybersicherheit und Internet-Infrastruktur im Land verantwortlich ist, die geforderte Sperrung gar nicht mit richterlichem Beschluss durchsetzen.