Domainsmalltalk: Erpressung im Internet ?

3. Oktober 2014 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Smalltalk

Lug, Betrug, Fehlinformationen –
Was eine eigene Domain in den falschen Händen anrichten kann!

Dass das Internet stellenweise ein Spielplatz für all die Personen ist, denen man im realen Leben aus dem Weg gehen würde, das weiß jeder. Dass es aber nur einer eigenen Domain bedarf, um sogar in die TV-Nachrichten zu kommen, das ist relativ neu.

Eine eigene Domain ist in erster Linie eine Domainwebseitenplattform. Zumeist dazu genutzt, um sein eigenes Leben, seine Interessen oder Ideen zu präsentieren, Produkte zu kaufen und zu verkaufen, aber auch, um der Welt seine eigene Meinung kundzutun.

Wenn aber eine Internetdomain dazu genutzt wird, um andere zu verunglimpfen, zu betrügen oder gar um gezielte Falschinformationen zu verbreiten, dann ist das übel. Vor allen Dingen dann, wenn festgestellt wird, dass die Gesetze, die eigentlich die User schützen sollen, in diesem Fall dann auch die Domain-Hintermänner oder –frauen dieser Domains schützen.

So geschehen vor wenigen Tagen, als bekannt wurde, dass neben vielen anderen Promi-Nackfotos nun auch welche von Emma Watson veröffentlicht werden würden. Die Emma Watson, die als Hermine Granger Harry Potter zur Seite stand im Kampf gegen das ultimative Böse. Die Emma Watson, die soeben eine Rede vor den Vereinten Nationen gehalten hat und mit dem Projekt „HeForShe“ um die Gleichberechtigung der Frauen kämpft.

Nun wurde bekannt, dass die angegebene Domain die 48 Millionen Besucher auf die Domainseite rantic.com weiterleitete, angeblich eine Seite des Unternehmens Rantic Marketing, um sie dort aufzufordern, sich an dem Versuch zur Schließung einer weiteren Domain zu beteiligen: dem 4Chan Forum. Eine Viralmarketing-Kampagne also, doch wer steckt hinter Rantic und was hat es mit der Schließung des 4ChanDomain auf sich?

Eine Abfrage auf whois offenbart lediglich, dass die echte Identität des Domain-Betreibers nicht gar so einfach herauszufinden ist und man nur auf Domain-Anbieter stößt. Glaubt man aber der allgemeinen Auffassung, so ist Rantic nichts anderes als ein Mega-Troll des Internets, einer, der die Provokation liebt und dem dazu jedes Mittel recht ist. In diesem Fall wird und wurde ihm die Aufmerksamkeit der Medien leider wieder einmal zuteil.

Weitaus interessanter ist es, sich mit der DomainWebsite 4Chan zu beschäftigen, die nämlich kurz gesagt das Gegenteil zu Facebook, Twitter & Co darstellt und auf das japanischen 2channel-Forum zurückgeht.

Ein anonymer Treffplatz im Domainzeitalter, auf dem jeder unerkannt und auch unbehelligt mit anderen über sämtliche Themen des Universums diskutieren kann. 4Chan entwickelte sich seit der Gründung im Jahr 2003 rasant und was als sinnvolle Idee der unangetasteten Domain-Meinungsfreiheit begann, ist heute als verstörender und sehr sehr dunkler und furchteinflössender Ort der Domain-Tiefen des Internets bekannt. Und an genau diesem Ort begann eine, für sehr viele Menschen noch furchteinflössendere, Bewegung ihren Lauf zu nehmen:

Anonymous.
Aus witzigen Bildern und Beiträgen der User untereinander wurden kleinere Aktionen, mit denen man die Möglichkeiten der virtuellen Domain-Welt auslotete, sich erprobte und Erkenntnisse gewann. Erst gegen einige wenige konkurrierende Foren gerichtet, dann auf die nächste Ebene befördert und schließlich bis zur Perfektion optimiert.

Wer sich jetzt frohlockend die Hände reibt und meint genau diese DomainSeiten und Orte gesucht zu haben, der sei gewarnt: Einer derer, die bei der Entstehung von 4Chan mitgewirkt haben, sieht sich der gewaltigen Kreativität nicht mehr gewachsen, die viel zu nah mit menschenverachtendem Hass beieinanderliegt und bezeichnet das, was in dem Forum vorgeht nur noch als „furchteinflössend“.

Autor Wolfgang Wild, Redaktion Domain Smalltalk

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