Domaingau: der Domain-Grexit

17. Juli 2015 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Smalltalk

Wenn Fantasie-Domain-Namen plötzlich wirklich werden!

Bei der Gründung eines Unternehmens muss heute auch der Domainname aussagekräftig und passend sein. Der Name der Firmendomain soll prägnant und suchmaschinenfreundlich sein, die Kunden ansprechen und Traffic generieren. Was aber passiert, wenn ein – im Vorfeld sorgsam ausgewählter – Domainname plötzlich zu Abwertungen in der Suchmaschine führt, weil er unter einer ganz neuen Bedeutung bekannt wird?

Grexit als Synonym für den Griechenland-Kollaps
Seit Monaten geistert das Gespenst des Grexit – so wird der mögliche Rauswurf Griechenlands aus der Eurozone genannt – durch alle Medien. Und steht natürlich auch in der Google Suchmaschine ganz weit oben.

Das freut das kalifornische Start-up Grexit mittlerweile nicht mehr. Der Software- Anbieter ist seit 2011 auf dem Markt und hat sich zu Beginn über rund 20% mehr Traffic auf die Domain gefreut. Doch mit der Zeit kamen immer mehr Besucher auf die Seite, die eigentlich den „griechischen Grexit“ recherchieren wollten. Diese Nutzer klicken die Domain weg, sobald sie bemerken, dass sie auf der Seite eines Software-Anbieters gelandet sind, der seine Produkte zum Kauf anbietet. Nach und nach ist der Begriff Grexit sehr negativ belastet und das Unternehmen spürt dies deutlich.

Die Grexit Gründer konnten nicht vorhersehen, dass ihr Firmenname einmal eine solche Bedeutung haben würde, sagt Niteh Nandy im Interview. Nach der Gründung lief das Geschäft auch sehr gut an – bis zwei Banker im Februar 2012 erstmals den Begriff Grexit aus „Griechenland“ und „Exit“ zusammensetzten und in der derzeitigen Situation zum Schlagwort einer europäischen Krise gemacht haben.

Das Unternehmen Grexit denkt jetzt über einen Änderung des Firmennamens nach, um weitere Nachteile zu vermeiden. Dabei sind sie nicht alleine. Im Jahr 2014 benannte sich die Firma „ISIS“ in „Softcard“ um.

 

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