Erfinder der Nutella Nusscreme stirbt im Alter von 89 Jahren
Die meisten Deutschen kennen Nutella. Die Nusscreme wird von Topstars aus der Sportszene beworben und nahezu überall verkauft. Und kaum ein Kind kommt im Geschäft an den Überraschungseiern vorbei. Dazu noch die „Küsschen für gute Freunde“, Mon Cherie oder Duplo. Sucht man in diesen Tagen nach der Ferrero-Domain, findet man auf der Startseite ein Foto von Michele Ferrero und die Worte „ We are proud of you. Thank You Michele.“
Firmenmogul Michele Ferrero ist am 14. Februar nach längerer Krankheit im Alter von 89 Jahren gestorben.
Auf der Domain des Süßwarenherstellers können sich Interessierte zu allen Produkten informieren und das sind nicht wenige. Der kreative „Macher“ Michele Ferrero hat mit der Vermarktung seiner Nuss-Nougat-Creme in den 1960 er Jahren den italienischen Konzern ganz neu aufgestellt und zu einer der erfolgreichsten Marken weltweit aufgebaut.
Michele Ferrero: ein Leben für Süßigkeiten
Michele Ferrero wird am 29.04.1925 in einem Dorf in Norditalien als Sohn eines Konditors geboren. Die Familie zieht nach Alba und der Vater eröffnet eine eigene Konditorei, in der sein Sohn später ausgebildet wird. Aus dem Mangel einen Nutzen ziehen – diese Weisheit beherzigt Micheles Vater nach dem Krieg und ersetzt die Schokolade in seiner Creme durch Haselnüsse, die er von Bauern in der Region aufkauft. Die „Gianduiot“ Creme wird zum Erfolg und das Unternehmen wächst, sodass die kleine Konditorei in eine Bäckerei-Fabrik investiert, die mehr als 50 Menschen Arbeit gibt. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1949 übernimmt Michele Ferrero den logistischen Part im Unternehmen, baut eine neue Vertriebsstruktur mit moderner Fahrzeugflotte auf.
Ab dem Jahr 1957 ist Michele Ferrero der Patriarch und kommt mit neuen Innovationen auf den europäischen Markt. Mon Cheri Pralinen wurde vorgestellt. Im Jahr 1964 erhielt die Nusscreme den Namen Nutella und wird seitdem als gesundes Milchprodukt beworben. Danach folgte schnell die Kinderschokolade.
Auf der Firmendomain weiterhin zu lesen, sind einige Lifestyle-Süßigkeiten eher aus der Sparsamkeit des Michele Ferrero entstanden, der auch „Reste“ verwerten wollte und so Raffaello, Hanuta und andere Süßigkeiten auf den Markt brachte. Der besondere Hit für Kinder: das Ü-Ei, das 1974 die Märkte im Sturm eroberte. Nach der Umrüstung der Ferrero Fabrik in Alba stieg die Produktion weiterhin an.
Der Konzern wurde so zur wertvollsten Marke und Michele Ferrero zu einer der angesehensten Personen Italiens. Ferrero betreibt eigene Plantagen, auf denen Nüssen und Getreide aber auch Obst angebaut wird. Der Jahresumsatz beträgt mehrere Milliarden Mark und das Unternehmen ist Top aufgestellt, als 1997 der Generationenwechsel vollzogen wird und die Söhne Giovanni und Pietro als CEO die operative Leitung übernehmen.
Gemeinsam führen sie den Konzern in das Internet-Zeitalter und vermarkten die Produkte auch über Ferrerodomains, die sowohl als internationale Firmendomain als auch als Infoportal genutzt wird. Als Sohn Pietro im Jahr 2011 stirbt, zieht sich der Patriarch ins Privatleben zurück.
Michele Ferrero hielt sein Privatleben stets unter Verschluss, auf Online-Domains wird man kaum Fotos finden. Er lebte für seine Arbeit, forderte und förderte. Ein aufrechter Unternehmer einer vergangenen Generation.
Wolfgang Wild Domainsmalltalk