Der erste April ist der Tag der Scherze und Späße. Zeit also, den Internetnutzern einen kleinen Schreck einzujagen? Ja, meinten die Betreiber der Media-Domain und versetzten ihre Kunden am ersten April in helle Aufregung. Verwirrung auch bei den „Kodinerds“, die sich regelmäßig auf ihrem ganz eigenen Blog austauschen und zwischen Fake und Hack schwankten. Zum Glück klärte Kodi bereits am nächsten Tag die Internetwelt auf und die Startseite der Domain wurde wieder im ursprünglichen Design hergestellt.

Kodi Domain: beschlagnahmt oder gehackt?
Am 1. April war die Kodi-Startseite plötzlich von den öffentlichen Siegeln der amerikanischen Sicherheitsbehörden IPR, ICE und des Justizministeriums mit dem entsprechenden Text „ This Domain has been seized by ICE Homeland Security Investigation….“ und der folgenden Nennung der entsprechenden Gesetzesparagraphen sowie einer Warnung mit Strafandrohung von Gefängnis oder Geldstrafe für Zuwiderhandlungen gegen die Zwangsmaßnahme praktisch „versiegelt“. Plötzliche Beschlagnahme der beliebten Media Domain? Kodi-Nutzer reagierten verunsichert oder auch verärgert, denn zusätzlich kam eine Mail vom Kodi-Service mit weiteren Informationen. Darin hieß es u.a. dass die Accounts sicher seien aber zurzeit nicht auf Plugin-Repositories zurückgegriffen werden kann. Dieselbe Information lieferten Plug-in Entwickler an diesem Tag dem Portal heise online.

Aprilscherz als Ablenkungsmanöver
Experten sehen diesen Aprilscherz als Ablenkungsmanöver von den wichtigeren News, die zuvor im Umlauf waren. Demnach stand Kodi in der Kritik als sogenannte „Piraten-Plattform“. Auf Amazon wurden verstärkt Settop-Boxen mit vorinstalliertem Kodi samt Plug-ins angeboten, die illegale Kopien von Inhalten unter Urheberrecht ermöglichen. Die Handelsplattform war strikt gegen diese Anbieter vorgegangen. Kodi selbst hatte unter Druck der Branchenriesen die entsprechenden Repositories und Add-ons aus den offiziellen Kodi-Foren, von Websites, aus IRC-Kanälen und Social Media-Plattformen entfernt.

Kodi nutzte den „Scherz“, für ein zeitgemäßes Redesign der Domain. Dazu gehört auch ein Laufband mit aktuellen Informationen für alle Nutzer und Besucher. Ob sich dieser makabre Aprilscherz in den Nutzerzahlen zeigt, werden die nächsten Monate zeigen. Für die aktiven Nutzer, die ihn bemerkten, war es sicher nicht lustig und mit Behördensiegeln treibt man keine Scherze – auch nicht am 1. April und sowieso nicht in einer Zeit wachsender Cyberkriminalität.