immer mehr Angriffe auf kritische Infrastrukturen
Im Juni 2016 wurde der „Münchner Cyberdialog“ von der Cyberakademie in Zusammenarbeit mit dem Behördenspiegel veranstaltet. An der Fachtagung nahmen IT-Experten und Wissenschaftler sowie Vertreter aus Wirtschaft und Politik teil. Das Fazit aus dieser Fachtagung lautete: „Cyber-Attacken sind wie Radioaktivität“. Staat, Wirtschaft und Gesellschaft müssen enger zusammenarbeiten, um effektiv auf Bedrohungen im Cyber-Raum reagieren zu können, die sich aus der zunehmenden Digitalisierung ergeben.“ Es gebe viele Möglichkeiten, Prävention zu betreiben und aktiv gegen Cyberkriminalität vorzugehen.
Angriffe auf wichtige Ziele nehmen zu
Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) führte in seiner Rede aus, dass die Angriffe auf kritische Infrastrukturen im Jahr 2016 erneut zugenommen haben. Allein 60 Krankenhäuser wurden seit Jahresbeginn per Ransomware gehackt und die Tendenzen sind steigend.
Das BSI und das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) bieten den Unternehmen jetzt konkrete Hilfen an. Das BfV hat die Domain „Initiative Wirtschaft“ online geschaltet, auf der sich Unternehmen und Experten über die Entwicklung der Cyberkriminalität austauschen können. Das BSI wird eine „schnelle Eingreiftruppe“ gegen Internetkriminalität gründen. Das „Mobile Incident Response Teams“ (MIRT) wird aus mindestens 20 IT-Experten bestehen, die auf Hackerangriffe reagieren, bei Übergriffen andere Unternehmen warnen und kritische Infrastrukturen schützen sollen.
Cyberkriminelle werben gezielt Unternehmer an
Im Jahr 2015 wurde ein Anstieg der Cyberkriminalität um 55 % registriert. Thomas Seifert von Symantec führte aus, das diese Angriffe „gezielter“ waren. Es wurden häufiger Mitarbeiter von Finanzabteilungen in Unternehmen angesprochen.
Beleuchtet wurde auch der Wandel in der internationalen Wirtschaft im Rahmen der Industrie 4.0. Mit kürzeren und computergestützten Produktionszyklen muss eine Neubewertung der IT-Sicherheit einhergehen. Dazu gehört auch das sogenannte „Lieferkettenmanagement“ von IT-Standards, um die Zulieferer für deutsche Hersteller zu organisieren. In den Fokus rückt das ioT, das ein Portfolio für Informationssicherheit einschließt, dass der Wirtschaft durch die Cyberakademie zur Verfügung gestellt wird. Die Akademie stellt Informationsmaterial bereit, bietet Schulungen und Seminare sowie den Erfahrungsaustausch zwischen Wirtschaft, IT-Experten und der Politik an.