Trumphotels.org : Politkritiker sind online
Personen, die in der Öffentlichkeit stehen und globale Unternehmen, sowie Markeninhaber versuchen stets, relevante Domainnamen zu registrieren. Damit erweitern sie ihren Spielraum im Internet und schützen sich vor späteren Kosten durch Gerichtsstreits wegen Domainrückführungen und unerwünschter Nutzung von Domains.
Donald Trump, amtierender Präsident der USA und Inhaber eines Milliarden schweren Firmenimperiums, ist da keine Ausnahme. Seit Jahren lässt er Domains registrieren, die zumindest eine Namensähnlichkeit mit seinen Unternehmungen oder der Familie haben, um sich vor unerwünschten Aktivitäten zu schützen. Das Portfolio des Trump Imperiums umfasst bereits mehr als 3.000 Domains, doch auch den Profis seiner IT-Abteilung entwischen in dem Gewirr von Millionen verfügbaren Domains manchmal wichtige Domainnamen.
Trumphotels.org ist online
Ende Juni hat eine bisher unbekannte Person die Domain trumphotels.org registriert und online gestellt. Nutzer, die dort nach Hotelangeboten der Trump-Kette oder auch Immobilien-Offerten suchen, stellen überrascht fest, dass es sich um eine Domain handelt, die von Kritikern der Politik des Präsidenten betrieben wird. In einem sehr langen Disclaimer ist angegeben, dass es sich bei trumphotels.org „ um eine satirische Darstellung eines politischen Kommentars handelt, welche von der US-Verfassung geschützt ist“, handelt.
Die Betreiber der Domain kritisieren vor allem die Flüchtlingspolitik der US Regierung, die von Präsident Trump vorangetrieben wird. In den vergangenen Wochen wurden Flüchtlinge aus Mittel- und Südamerika (vorrangig Mexikaner) an der Grenze inhaftiert. Besonders schlimm und von harscher nationaler und internationaler Kritik belegt, war die Trennung von Familien. Laut Medienberichten wurden rund 2.000 Kinder von illegalen Einwandererfamilien von den Eltern getrennt und auf das Bundesgebiet der USA verteilt, während die Erwachsenen in Haft genommen wurden.
Trumphotels.org weist auf dies Tragödie hin und zeigt auf der Domain Bilder von „Abschiebelagern“ an der Grenze zu Mexiko.
Präsident Trump hat sich mittlerweile dem Druck der Öffentlichkeit gebeugt und per Präsidentenerlass verfügt, dass vorläufig die illegalen Einwandererfamilien zusammenbleiben dürfen und gemeinsam in Abschiebehaft gehen. Wie lange dieser Erlass seine Gültigkeit behält, ist derzeit noch offen, da eine Bestätigung der Regierung aussteht.