20 Jahre Opera: Mitgründer Hakon Wium Lie zieht Bilanz

14. April 2017 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Smalltalk

Der Norweger Hakon Wium Lie ist einer der „Gründungsväter“ des modernen Internet und wirkte knapp 18 Jahre an der Entwicklung des Webbrowsers Opera mit. Mit CSS (Cascading Style Sheets) hat er einen der wichtigsten Web-Standards geschaffen.

Lie ist heute Politiker und Teilnehmer des Kon-Tiki 2-Projekts, das leider 2015 an der Route von Peru zu den Osterinseln scheiterte. Er wird am 12. Mai auf der Wiener IT Konferenz „Wearedeveloper“ als Gastredner auftreten und hat im österreichischen Portal „futurezone“ vorab eine kurze Bilanz seiner „Entwicklerjahre“ gezogen.

Dabei sprach er vor allem über Opera, den independent Browser, der bis jetzt die Erwartungen nicht erfüllen konnte. Dennoch war Opera war in vielen Bereichen Vorreiter für moderne Standards und hatte sich als „ Nischenprodukt“ einen guten Namen gemacht. Nach dem Verkauf des Browsers an ein chinesisches Unternehmen stieg der IT-Experte Lie aus der Entwicklung aus.

Mehr Browser für mehr Vielfalt
Während seiner Entwicklerzeit hat Hakon Wium Lie den Mitbewerber Microsoft häufiger wegen seiner Marktdominanz durch den Internet Explorer kritisiert. Heute steht Google an dieser Stelle und bestimmt den Browsermarkt. Dennoch  will Lie keinen Direktvergleich anstreben, denn beide Browser samt Variationen sowie Vermarktungsstrategien der dahinter stehenden Unternehmen sind sehr verschieden. Während der Explorer als geschlossenes System konzipiert ist, setzt Googles Browser  – u.a. bei Blink und Webkit – auf modernes Open Source. Vorsicht ist allerdings bei Lock-in Versuchen geboten, denn die rufen Wettbewerbshüter auf den Plan und könnten die Browserfreiheit einschränken.

Aber der Markt braucht mehr Konkurrenz und so ist es gut, dass sich wieder vermehrt Entwickler ganz neuen Browsern wie Vivaldi verschreiben. Vielleicht kann so mittelfristig die Marktdominanz der Internetgiganten etwas abgemildert werden. Auch neue Suchmaschinen oder Social Media-Projekte sind interessant, da sie in Konkurrenz zu Google oder Facebook stehen. In einem Gesamtüberblick steht das Web heute in den Augen von Hakon Wium Lie gut da, da es niemandem gehört, global weit verbreitet ist und neue Standards setzt. Auch noch in 50 oder 100 Jahren wird das Internet mit seiner gewaltigen Datensammlung ein Gewinn für die Menschheit sein.

 

 

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