USA und Russland im Cyberkrieg?
Vor wenigen Tagen ging die Meldung um die Welt, dass die USA gezielt Russland der Cyberspionage beschuldigt. Von der russischen Regierung beauftragte Hacker wären gezielt in Computer von Wahlbüros und Politorganisationen sowie Parteien eingedrungen zu sein, um die Präsidentschaftswahlen zu manipulieren und wichtige Daten zu stehlen. Doch die öffentliche Erklärung des US-Heimatschutzministeriums und der DNI lieferte keine stichhaltigen Beweise, um diese Aussagen zu untermauern.
Die russische Regierung hat umgehend darauf geantwortet und der US-Regierung falsche Verdächtigungen und „antirussische Hysterie“ vorgeworfen. Der Sprecher des Kreml sagte, auch die Webseiten der Regierung würden täglich unter Hackerangriffen leiden, doch es käme niemand auf die Idee, den US Geheimdienst dafür verantwortlich zu machen.
Hackerangriffe als Politikum?
Es ist sicher, dass diese Anschuldigungen so manchem Kandidaten im Wahlkampf dienlich sein können. Kandidatin Clinton ist selbst Opfer von Hackerangriffen und beschuldigt russische Hackerbanden, im Auftrag ihrer Regierung gehandelt zu haben. Kandidat Trump hält sich in dieser Diskussion eher zurück, denn ihm wird eine „gewisse Nähe“ zum russischen Präsidenten Putin nachgesagt.
Und nicht nur die Parteien mischen kräftig mit, auch das FBI ist dabei und wertet Daten aus, die nicht zuletzt von Wikileaks stammen. Einige Politiker haben auch angedeutet, dass es möglich wäre, einen umfassenden Cyberangriff als „Botschaft“ zu senden, um den Kreml in politischen fragen, wie z.B. den Syrien Krieg unter Druck zu setzen. Genaue Anschuldigungen gegen bestimmte Personen oder Gruppen wurden aber bisher nicht gemacht und es gab auch keine Anklagen gegen russische Hacker.
Krieg im Cyberspace möglich?
Während sich so mancher Internetnutzer fragt, was dieses virtuelle Säbelrasseln bedeutet, scheint der Cyberwar aktueller denn je. Sicher wird keine Regierung direkt vom „heimischen“ Geheimdienst aus Angriffe auf ein anderes Land starten, doch auch im Internet finden sich ausreichend Söldner – sprich Hacker – die solche Cyberangriffe ausführen. Es ist also nicht nur der kleine Datenklau, der in Zukunft online stattfinden wird und die Regierungen müssen bessere Wege finden, sensible Daten und brisante Informationen zu schützen. Dabei sind leere Beschuldigungen nicht zielführend und lenken vom Wahlkampfthema in den USA ab.