Fake-Shops mit gestohlenen Kundendaten eröffnet
Cyberkriminalität hat viele Facetten. Sie reicht vom Auslesen von Unternehmensdaten über das Verbreiten von Schadsoftware bis zum Diebstahl von Nutzerdaten. Ein neuer, gefährlicher Negativtrend in der Hackerszene ist das Öffnen von Fake-Shops mittels gestohlener Kundendaten.
Das schädigt die Nutzer gleich zweimal, denn die Hacker dringen tief in die Privatsphäre ein, um Personendaten zu stehlen. Nachdem dann Domain und Fake-Shop unter falschem Namen online gestellt sind, betrügen die Kriminellen viele weitere ahnungslose Besucher und verdienen damit viel Geld.
NDR Info veröffentlicht Bericht zu Fake-Shops
Der Radiosender NDR Info hat kürzlich einen Bericht zur aktuellen Domainkriminalität veröffentlicht. Darin heißt es, dass sowohl in den USA als auch in Europa ein massiver Datendiebstahl stattgefunden hätte. Entwendet wurden Kundendaten – Personendaten und Kreditkartendaten sowie Bankdaten – von Nutzern verschiedener Onlineshops. Auch deutsche Kunden sollen betroffen sein.
Mit den Datensätzen wurden in den vergangenen Monaten massiv Onlineshops eröffnet. In diesen Fakeshops werden ausschließlich gefälschte Markenprodukte international bekannter Hersteller zu absoluten Tiefstpreisen angeboten.
In den USA laufen bereits Klagen von bekannten Marken, die auch die angeblichen Domainbetreiber wegen des Handels mit Plagiaten anklagen. Die vollkommen ahnungslosen Privatpersonen, die von dem Datendiebstahl noch nicht einmal Kenntnis hatten, werden von einer solchen Klage total überrascht und befinden sich dann in einer ungünstigen Position, da sie ihre Unschuld selbst beweisen müssen.
BSI bestätigt NDR Bericht nicht
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bestätigt den Bericht von NDR Info nicht. Die Behörde wiegelte mit der Begründung ab, dass keine weiteren Informationen zu dieser relativ neuen Betrugsmasche vorlägen. Zudem rät das BSI, den Internetzugang effektiv zu schützen und keine Anhänge von unbekannten E-Mails zu öffnen. Darin befände sich meist Schadsoftware, über die Hacker in das System eindringen könnten.
Auch die Verbraucherzentrale NRW kann sich nicht zu bekannten Fällen äußern. Sie empfiehlt aber grundsätzlich, alle Unregelmäßigkeiten sofort zur Anzeige zu bringen. Zudem sollten keine Anfragen beantwortet werden, die eine Angabe von persönlichen Daten oder Bankdaten sowie Logins fordern.