Cyberattacken in den USA: Mehr als 25 Millionen Menschen betroffen
Die beiden Cyberattacken auf die amerikanischen Bundesbehörde OPM haben ein weitaus größeres Ausmaß als bisher vermutet. Der FBI Direktor James Comey sprach in der New York Times von einem sehr großen Problem, da vor allem wichtige persönliche Daten von aktiven und ehemaligen Regierungsmitarbeitern gestohlen wurden.
Die US Behörde geht von einer Cyberattacke chinesischer Domain-Hacker oder Auftragskriminellen für China aus. Bei einem ersten Cyberangriff wurden rund 4.2 Millionen Datensätze von Mitarbeitern der US Regierung gestohlen.
Bei den Recherchen zu diesem Vorfall wurde ein zweiter, weitaus größerer Hackangriff identifiziert. Beide Angriffe sollen bereits im vergangenen Jahr stattgefunden haben. Betroffen sind Datensätze von insgesamt 25 Millionen Amerikanern. Entwendet wurden vor allem persönliche Daten, Gesundheitsdaten, Telefon- und Sozialversicherungsnummern und sogar Fingerabdrücke.
Es wird aber vermutet, dass chinesische Hacker bereits seit rund drei Jahren Domains von Behörden und Militäreinrichtungen gehackt und Daten gestohlen haben. Die chinesische Regierung hat alle Vorwürfe, als Auftraggeber hinter diesen Cyberangriffen zu stehen, scharf zurückgewiesen.
Republikaner fordern Rücktritt von OPM Chefin
Nach dem Bekanntwerden der letzten Attacke und deren Folgen fordern die Republikaner jetzt vehement den Rücktritt von OPM-Direktorin Katherine Archuleta und ihrer Informationsbeauftragten Donna Seymour wegen Fahrlässigkeit. Nach den Recherchen der Abgeordneten sei der OPM Chefin bereits seit 2007 bekannt, dass das OPM Domain-Netzwerk enorme Schwachstellen aufweise, die für Hacker sehr leicht zu überwinden seien.
Katherine Archuleta kapitulierte unter dem wachsenden Druck von Politik und Öffentlichkeit und hat Präsident Obama gebeten, sie aus ihren Ämtern zu entlassen. Sie trete freiwillig zurück und verteidigte in einem abschließenden Statement ihre Bemühungen um eine Erneuerung des Computersystems, das nicht mehr den heutigen Sicherheitsanforderungen entspricht.
Auch Präsident Obama sieht die Dringlichkeit für eine neue Führung der OPM ein, betonte dessen Sprecher Josh Earnest. Zudem hat die Erhöhung der Internetsicherheit größte Priorität. Bis ein Nachfolger bestimmt ist, wird Beth Cobert, Vize-Direktorin für OPM Management die Behörde leiten. Was mit den entwendeten Daten geschehen ist, konnte bisher noch niemand sagen. Das ist für die Geschädigten eher beängstigend.