Milliardenschäden durch Bots möglich
Bots sind die neuen Helfer von Administratoren Die voll- bis semi-automatischen Programme sollen dem Menschen mit intelligenten Interaktionen helfen. Bots werden u.a. in den Servicebereichen von Onlineshops verwendet. Dort sollen sie als Kundensupport agieren, Informationen finden oder auch die Daten von Nutzern einpflegen und aktualisieren. Bots werden häufig in der Werbung eingesetzt und können über selbst geschaffene Netzwerke fast menschenähnlich kommunizieren. Das kann auch negative Folgen haben, wenn die Programme für kriminelle Absichten eingesetzt werden.
Im Jahr 2017 wurde vom dänischen Unternehmen Adform ein Hyphbot entdeckt, der 34.000 Domains und mehr als eine Million URLs geschaffen hatte. Damit täuschte er tausende Unternehmen, die Video-Ads buchten. Doch die Werbung erschien auf den Fake-Sites und erreichte keinen Kunden der potenziellen Zielgruppe. Das sogenannte „Spoofing“ soll in diesem speziellen Fall einen Schaden von rund 500.000 USD verursacht haben – ganz abgesehen vom Imageschaden für die Werbetreibenden.
Bots setzen also Trends – und zwar im positiven und negativen Sinn. Sie können gezielt eingesetzt werden und das auch gegen Unternehmen, Marken, Personen oder Organisationen.
Bots sind also bereits allgegenwärtig, doch wie können die Programme, die Schaden anrichten, aufgespürt und unschädlich gemacht werden? Simon Hegelich, einer der führenden Experten der Bot-Forschung, sagt dazu »Wenn Computer menschliches Verhalten nach-ahmen, dann entstehen immer Muster, die sich erst mithilfe von maschinellem Lernen oder Data Mining aufspüren lassen. Ein Problem ist aber, dass solche Verfahren nur Bots entdecken können, die ähnlich zu den Daten sind, auf denen sie trainiert wurden.« Also müssen spezielle Diagnose Bots erst auf das zu lösende Problem trainiert werden, bevor sie diesen Fehler bei anderen Bots erkennen.
Milliardenschäden durch Werbebetrug
Bots, die auf die Erstellung von Fake-Sites programmiert sind, können lange Zeit unbemerkt arbeiten und dabei riesige Netzwerke knüpfen. Sie bearbeiten Tausende Anfragen und leiten die Werbebuchungen konsequent auf die Fake-Sites weiter. Die Schäden, die Unternehmen dadurch entstehen, können Milliardenhöhen erreichen. Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass der internationalen Werbeindustrie allein im Jahr2016 durch Bots circa sieben Milliarden Dollar Schaden entstanden ist.
Eine besondere Gefahr ist dabei laut Hegelich das sogenannte Negativ Campaigning, das das Image von Marken und Unternehmen schädigt. Durch die Bots werden gezielt negative Nachrichten über Konkurrenzunternehmen in Umlauf gebracht, die in der Öffentlichkeit häufig ein fatales Eigenleben entwickeln. Gerade in sozialen Netzwerken verbreiten sich Fake News rasant und sind dann kaum zu steuern oder zu stoppen.
Krisenmanagement bei Bots
Experten empfehlen ein effektives Krisenmanagement gegen die negativen Auswirkungen von Bots. Dabei muss schnell und effektiv gehandelt werden, um die Ausbreitung von Fake News einzudämmen. Der „Ernstfall“ sollte dabei auch als Übung durchgespielt werden, sodass jeder im Unternehmen weiß, was zu tun ist und auch schon bei ersten Anzeichen gegensteuern kann. Das ist vor allem in sozialen Netzwerken wichtig.