Domain gehackt? Versicherung bezahlt!

11. Dezember 2017 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Sicherheit

Steigende Nachfrage bei Cyber-Versicherungen

Mit steigender Cyberkriminalität boomen auch die Cyber-Versicherungen. Wie das Traunsteiner Tagblatt berichtet, rechnen die Versicherer Allianz und Munich Re in den kommenden Jahren mit deutlich mehr Abschlüssen in dieser noch neuen Versicherungssparte.

Zurzeit ist der Markt aber noch klein und fällt somit kaum ins Gewicht. Der Rückversicherer  Munich Re spricht von einem globalen Marktvolumen von 3,6 Milliarden USD, davon laut 85 % in den USA. In Europa sind Cyber-Versicherungen bisher nicht relevant. Das Unternehmen erwartet bis 2020 einen Anstieg in den Prämieneinnahmen von 8-10 Milliarden USD.

Die Allianz betreut vorwiegend Großkunden. Andreas Berger, Vorstandsmitglied bei Allianz AGCS, rechnet in den kommenden 10 Jahren mit einem Marktvolumen von rund 20 Milliarden Euro.

 

Cyber-Versicherungen für Unternehmen immer wichtiger

In Deutschland und den EU-Staaten sind Cyber-Versicherungen vor allem im Industriebereich verbreitet. In diesem Bereich arbeiten rund 15 Versicherer mit maßgeschneiderten Policen für große Unternehmen. Da das Risiko steigt, durch Cyberangriffe kompromittiert zu werden, denken mehr große Unternehmen über eine zusätzliche Absicherung nach. In 2016 wurde bereits bei jeder 10. Cyberpolice ein Schaden gemeldet. Da im nächsten Jahr die neue EU-Datenschutzverordnung mit verschärfter Meldepflicht für Cyberübergriffe in Kraft tritt, werden die Schadensmeldungen im Bereich der Cyber-Policen noch deutlich zunehmen.

Für die Versicherer ist die Absicherung von Industrie-Unternehmen gegen Cyberkriminalität schwierig. Waren 2016 noch Cyber-Erpressungen „en vogue“, ändert sich die kriminelle Szene fast täglich. Hacker verkaufen auf Online-Märkten im Darknet immer neue Schadsoftware und starten massive Angriffe mittels breit gespannter Botnets. Dabei nutzen sie vermehrt das „Internet of things“ ( IOT) und Systemlücken, die durch ein mangelhaftes Sicherheitsbewusstsein entstehen.

 

Versicherer mit unterschiedlichen Ansätzen

In welcher Weise und Form die Unternehmen abgesichert werden,ist oft eine Einzelentscheidung und für die Versicherer schwierig. Unternehmen, die global agieren können Opfer einer Cyberattacke werden und zusätzlich durch den Domino-Effekt bei einem Angriff eines anderen Unternehmen irgendwo auf der Welt massive Ausfälle erleiden.

Die Allianz setzt auf die Absicherung des laufenden Betriebes «Es reicht nicht, wenn nur das eigene Werk geschützt wird. … Wir haben ein Analyse-Tool entwickelt, mit dem wir die Zulieferketten bis zur vierten Ebene analysieren können.» sagt Andreas Berger.

Die Munich Re baut auf die Absicherung der IT-Struktur des Kunden. «Die nächste Komplexitätsstufe könnte sein, dass Kundendaten nach außen geraten. Die übernächste Komplexitätsstufe könnte sein, dass nicht nur Daten verloren gehen oder in falsche Hände geraten, sondern dass ein Sachschaden entsteht – etwa eine computergesteuerte Produktionsanlage Feuer fängt.» Als große Herausforderung sieht der Münchner Rückversicherer die Bewertung von indirekten Schäden.

Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re hingegen warnt die Versicherer vor einer Welle von Schadenforderungen. Cybersicherheit sei „nicht versicherbar“, da zu viele wechselnde Risiken bestünden und bisher keine Modellrechnungen greifen.Das Wichtigste im Kampf gegen Cyberkriminalität sei Vorsorge innerhalb  der Unternehmen. Zu einem sicheren System gehören entsprechende Sicherheitseinrichtungen und Schulungen aller Mitarbeiter sowie große Achtsamkeit im Umgang mit Daten von Kunden und Unternehmen

 

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