Ubisoft ist seit Jahren auf dem Markt für PC Spiele erfolgreich und hat bereits Serien entwickelt, die von Millionen Menschen weltweit gespielt werden. Jetzt leidet das Online-Game Rainbow Six Siege unter massiven DDoS Attacken, die anscheinend seit Monaten frei im Internet beworben und verkauft werden. Es handelt sich dabei um sogenannte „Pakete“ mit kommerziellen Distributed-Denial-of-Service-Attacken, die laut Anbieter dazu dienen sollen, die eigenen Server zu Testzwecken zu kompromittieren , um die „Widerstandsfähigkeit“ gegen solche Angriffe zu ermitteln.
Laut Ubisoft werden Starterpakete für 150 Euro angeboten. Die Bezahlung erfolgt per Bitcoin. Die Games Community von Rainbow Six Siege beschwert sich seit Monaten über die DDoS Angriffe, die vor allem Multiplayerpartien stören oder ganz lahmlegen und einigen Teams somit Vorteile verschaffen. Der Anbieter dieser Pakete wirbt laut der Community gezielt für solche Aktionen, mit denen sich Spieler einen Vorteil verschaffen können, um seine Produkte zu verkaufen. Betroffen sind sowohl die Spieler am PC als auch auf den Spielekonsolen PS4 und Xbox One.
Ubisoft reagiert mit Mahnungen
Ubisoft hat bereits im September 2019 ein Paket mit technischen Maßnahmen und der Androhung von Unterlassungsklagen vorgestellt. An mehrere DDoS Anbieter wurden Mahnbriefe mit Unterlassungsaufforderungen geschickt. Zusätzlich wurde die Anzahl der separaten Games, die auf einem Server gehostet wurden, von drei auf eins reduziert und damit auch die Anzahl der möglichen Teilnehmer von 20 auf 9 reduziert. Geplant ist auch eine Zusammenarbeit mit Microsoft und dessen Cloud-Infrastruktur Azure zwecks besserer Netzwerküberwachung. So will Ubisoft die DDoS Angriffe möglichst früh erkennen und vielleicht sogar im Vorfeld verhindern.
Ubisoft verklagt DDoS Anbieter
Nach dreimonatigem „Testlauf“ mit den neuen technischen Maßnahmen und der Zusammenarbeit mit Microsoft, konnte Ubisoft eine Verbesserung der Situation feststellen, denn nach eigenen Aussagen sind die Angriffe um ca.90 % zurückgegangen. Trotzdem reichte das Unternehmen jetzt an einem kalifornischen Gericht Klage gegen den Anbieter von DDoS Paketen, die u.a. von der Domain SNG.one vertrieben werden, ein. In der Klageschrift verlangt Ubisoft die Schließung aller Domains des Anbieters sowie Schadenersatz für Ausfälle und den Imageschaden. Die Höhe der Forderungen ist bisher nicht bekannt. Auch die Identität der Betreiber der Domains und Angebote wurde ist nicht bekannt.