Domainregistrar Donuts sperrt illegale Piraten-Domains
Die US-Registry Donuts greift hart durch. Erstmals hat ein Registrator auf Beschwerden von Unternehmen reagiert und ganz ohne Gerichtsbeschluss illegale Piraten Seiten gesperrt. Die Motion Picture Association of America (MPAA) und der Registrator hatten im Februar 2016 ein Abkommen geschlossen, um zusammen gegen Internet-Piraterie und illegale Download-Domains vorzugehen. Deshalb ist Donuts den Hinweisen der MPAA gefolgt und hat mehrere Domains gesperrt, die offensichtlich die Urheberrechte der Musik-und Filmbranche durch illegales Streaming verletzen.
Sperren ohne Gerichtsbeschluss? Kritik an Donuts
Donuts hat nach Meldungen der MPAA seit März mehrere Domains geprüft und drei Webseiten offline gestellt. Der Registrator kam zu dem Ergebnis, dass es sich um Piraterie-Seiten handelt und ist dem allgemeinen Prozedere bis zur Sperrung gefolgt.
Dennoch regt sich Kritik, der die Registry entschieden entgegentritt. Das Unternehmen teilt mit, das gegen zwei der drei gesperrten Domains bereits Gerichtsbeschlüsse wegen Online-Piraterie vorgelegen hätten. Die dritte Domains sei eine offensichtlich illegale Streaming-Plattform. Aus diesem Grund hatte Donuts den entsprechenden Registrar aufgefordert, den Domaininhaber zu informieren. Nachdem innerhalb einer angemessenen Frist keine Reaktion erfolgte, wurde die Seite gesperrt.
Zudem verwahrt sich Donuts gegen den Vorwurf der Willkür. Eine MPAA Meldung alleine sei niemals ein Grund für eine Sperrung. Seit Februar/ März 2016 wurden viele Domains gründlich überprüft und nur ein kleiner Teil wirklich gesperrt. Mehrfach wurde die MPAA aufgefordert, selbst mit dem Domaininhaber in Kontakt zu treten, um die Legalität der Seite bestätigen zu lassen. Donuts selbst habe sich per Abkommen verpflichtet, entsprechenden Meldungen der Branche nachzugehen, was aber keinesfalls eine automatische Sperre der Domains auslöse.
Weitere Registries im Antipiraten-Kampf dabei
Donuts nimmt die Kritik gelassen und sieht sich auf einem guten Weg. Dem Kampf gegen die Internetpiraterie hat sich mit Radix bereits eine weitere Registry gestellt und ein Abkommen mit der amerikanischen Musik- und Filmbranche geschlossen. Die MPAA hofft jetzt auf weitere Mitstreiter, die objektiv und mithilfe der Gerichte entscheiden.