Domainverwalter Donuts. Inc bekämpft Online-Piraterie
Der amerikanische Domainregistrar Donuts Inc gehört zu den größten Unternehmen der Branche und verwaltet vor allem die nTLDs. Die Domainverwaltung hat ein Portfolio von mehr als 200 Top-Level Domains und lässt jetzt Mitbewerber und Experten aufhorchen. Der Branchenriese widmet sich nun verstärkt dem Kampf gegendie Internetpiraterie und hat sich renommierte Partner zur Unterstützung ins Boot geholt.
Gemeinsam gegen Internetpiraterie: Donuts Inc. und MPAA
Jonathan Nevit, einer der Vice Präsidenten von Donuts teilte vor kurzem mit, das das Unternehmen nur gezielt gegen Internetpiraterie in allen Formen vorgeht. Um Domains mit rechtsverletzenden Inhalten schneller zu finden und zu löschen, hat die Internetverwaltung eine intensive Zusammenarbeit mit der Motion Picture Association of America (MPAA) vereinbart.
Laut der Verträge wird die MPAA als „Trusted Notifier“ eingesetzt und ist damit für die Meldung von Verletzungen der Urheberrechte bei Domains, die von Donuts verwaltet werden, zuständig. Dazu wird die MPAA bei verdächtigen Domain Inhalten oder Aktivitäten zuerst den Kontakt zum Registrar oder Hoster herstellen, um den Sachverhalt zu klären. Zeitgleich nimmt Donuts als Domainverwalter den Kontakt zum Domainbetreiber auf und fordert ebenfalls eine Sachverhaltsaufklärung. Sind die Bemühungen von MPAA und Donuts nicht erfolgreich, aber ausreichend belegt, dass die entsprechenden Domains mit illegalen Angeboten oder Inhalten gefüllt sind, kann Donuts als zuständige Domainregistry die Domain sperren.
Kritiker sehen darin eine Grundrechtsverletzung der Domain Besitzer.
Donuts sieht sich als Vorreiter im Kampf gegen illegale Inhalte auf Webseiten. Für die Zukunft plant das Unternehmen weitere Verträge mit großen Organisationen, um den illegalen Vertrieb von Arzneimitteln, Musik und Games oder auch Kinderpornografie zu unterbinden.
Verschiedene Organisationen, u.a. die Electronic Frontier Foundation (EFF), übten Kritik an den Plänen gegen die Internatpiraterie und nannten Donuts „Content-Polizei“. Die Verletzung von Grundrechten sei hier massiv. Ein Domaininhaber könnte seine Domain dann ohne richterlichen Beschluss verlieren und sei der Willkür des Domainverwalters ausgesetzt, wenn eine „Behauptung einer Rechtsverletzung“ ausgesprochen würde. Zudem werde die ICANN unter Druck gesetzt, andere Registrare in diese Art der Überwachung zu drängen. Es fehlen zu diesem frühen Zeitpunkt auch korrekte und gesetzeskonforme Rahmenbedingungen, die eine Willkür gegenüber Domainbesitzern ausschließen.