Domainpreis: 1.000 oder 100.000 Euro?
Die Fakten scheinen einfach und klar zu sein. Die Internetdomain sex.info ist seit Jahren im Besitz einer Bonnerin und wurde auf der Sedo Domainhandelsplattform zum Preis für 1.000 Euro zum Verkauf angeboten.
Dort entdeckte Norbert Z. das Domain-Angebot und nahm dieses sofort an.
Wie von Sedo als Domainvermittler gefordert überwies Norbert Z. die Kaufsumme von 1000 Euro und bekam von Sedo die Mitteilung, das nun als nächstes die Domainübertragung erfolgt.
Doch die Domainbesitzerin viel aus allen Wolken!
Denn als der Domainbesitzer von Sedo über den Domainverkauf und den Zahlungseingang der gewünschten 1000 Euro informiert wurde viel Sie aus allen Wolken, denn der gewünschte Domainpreis war nicht 1000 sondern 100000 Euro. Sofort überwies sie die Geldsumme an an Norbert Z. zurück und verlangte von Sedo eine Stonierung des Domainverkaufs.
Doch wer hat nun das Domainanrecht ?
Der Domain-Käufer besteht auf den abgeschlossenen Kaufvertrag und fordert nach einer erneuten Überweisung der 1000 Euro, die Übertragung der Domainrechte an sex.info. Der Domain-Verkäufer beruft sich auf einen Tippfehler bei dem Domain-Angebot und fordert die Stornierung des Domainverkaufs.
Der Domain-Streit landete dehalb vor dem Bonner Amtsgericht.
In der Domainverhandlung AZ: 103 C 107/15 gab die Verkäuferin an, dass beim Einstellen der Domain auf Sedo.com ein Kommafehler beim Setzen der Domain-Kaufsumme durch den Sohn der Familie passiert sei, oder aber Sedo ein Fehler unterlaufen sein muss. Dem Käufer aus Neuss warf die Bonnerin vor, er hätte erkennen müssen, dass eine solche Domainadresse auf dem aktuellen Domainmarkt um ein Vielfaches höher bewertet und verkauft wird.
Der Domainstreit wurde an das Landgericht verwiesen
Das Gericht erkannte zwar die Argumentation der Domainverkäuferin an und stellte in der Argumentation fest, dass „Sex“ Domains tatsächlich auf dem internationalen Domain-Markt hoch gehandelt werden und ein Preis von 100.000 Euro durchaus realistisch ist. Da der Wert aber damit deutlich über 5.000 Euro liegt, verwies das Bonner Amtsgericht den Domain-Streit an das Landesgericht. Denn dort werden Fälle über 5000 Euro verhandelt und wohl abschließend die Frage geklärt, ob Sara R. Den Domain-Kaufpreis von 1.000 Euro akzeptieren muss.
Ein Tipp zum Domain-Handel: Wenn Sie eine Domainadresse verkaufen möchten, sollten Sie besser zweimal kontrollieren, welche Kaufsumme in der Annonce bei Sedo steht, um später nicht in einen teuren und langwierigen Gerichtsstreit zu rutschen.