Domainkriminalität: Mainzer Sondereinheit schlägt zu!

9. Oktober 2015 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Recht

Mainzer Cybercrime- Einheit schnappt mutmaßlichen Paypal-Betrüger

Der Landtag von Rheinland-Pfalz atmet auf. Der jetzt gefasste Cyberkriminelle, der mehrfach widerrechtlich Daten von Abgeordneten beim Bezahldienst Paypal verwendete, hat sich nicht in das interne System gehackt, sondern die Daten auf eine andere Weise „besorgt“.

Das war für den 26 jährigen PC-Kenner ganz einfach, denn Personendaten und Vitas von Abgeordneten des Mainzer Landtages sind frei im Internet zugänglich. So konnte der Cyberkriminelle die Daten von den Betroffenen kopieren,  freie Domains registrieren und sich damit beim Onlinebezahldienst Paypal anmelden. Im Fokus des Kriminellen waren auch andere prominente Personen der Region, wie der zuständige Generalanwalt Gerhard Brauer mitteilte. Insgesamt wurden dem DomainCyberKriminellen 326 internet- relevante Straftaten, u. a. Fälschung von Daten und „gewerbsmäßiger Computerbetrug“ nachgewiesen.

Cybercrime Spezialeinheit im Kampf gegen Internetbetrug erfolgreich
Die Mainzer Cybercrime-Einheit wurde nach einem Beschluss des rheinland-pfälzischen Landtages zusammengestellt. In der Sondereinheit arbeiten Staatsanwälte mit IT-Spezialisten, Informatikern und Computerexperten des Landeskriminalamtes zusammen. Nach monatelangen Recherchen und Ermittlungen ist die Cybercrime-Einheit zurecht stolz auf den Fahndungserfolg, der für den Domainkriminellen in die Untersuchungshaft geführt hat. In Kürze wird die Anklage wegen gewerbsmäßigen Betruges gegen den Mann aus dem Kreis Neuwied erhoben.

Rheinland-pfälzischer Landtag sieht keinen weiteren Handlungsbedarf
Die zahlreichen „Opfer“ des Datendiebstahls sind hauptsächlich Abgeordnete aus der Mainzer und Neuwieder Region. Trotzdem sieht der Mainzer Landtag keinen weiteren Handlungsbedarf bei der Internetsicherheit und löst damit eine heftige Diskussion unter den Fraktionen aus. In der Kritik aus CDU-Reihen steht vor allem die offene Ablehnung der Landesregierung, zusätzliche Computerexperten, Polizisten und Staatsanwälte zur Bekämpfung der Cyberkriminalität in der Domainwelt einzustellen.

Landtagssprecher Klaus Lotz sagte zu diesem Fall, dass kein Handlungsbedarf bestehe, da der Kriminelle nicht in das „hauseigene Netz“ eingedrungen sei und alle Abgeordneten in gewissem Rahmen und innerhalb der durch Parlament festgelegten Regeln und verbindlichen Veröffentlichungspflichten selbst bestimmen dürfen, welche Daten sie auf eigenen Blogs und Domains freigeben.

 

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