Dealerdomain: Shiny-Flakes.com aufgeflogen

15. März 2015 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Recht

Shiny Flakes Drogen Onlinehandel aufgeflogen

Dass der Drogenhandel nicht nur auf der Straße boomt, wissen viele Menschen nicht. Doch in einem verborgenen Teil des Internets – dem sogenannten Darknet – wird ein reger Handel mit illegalen Drogen betrieben und Domainkunden finden dort alles, was man für den nächsten Rausch benötigt. Einer der aktivsten Drogendomains ist Shiny Flakes. Das Portal handelte dort offen mit Kokain, LSD, Marihuana und anderen Drogen.

Der 20-jährige Shiny Flakes Domainbetreiber wurde von einer Razzia überrascht und nach einem Drogenfund von mehr als 320 kg verschiedener Substanzen und Rauschmittel festgenommen und in Untersuchungshaft gebracht.

Großer Erfolg der Online-Fahnder
Die Aktion kam für den Drogenverkäufer aus dem Nichts, war aber seit langer Zeit durchgeplant und präzise vorbereitet. Die „Shoppingdomain“ Shiny-Flakes.com war ein Domain-Hotspot für Drogen-Kunden. Bestellvorgang, Zahlung und Lieferung – alles wie bei ganz normalen Online-Shops. Nur dass die Waren eben Drogen waren. Fast ein Jahr hat sich eine Sonderkommission der Polizei mit dem Phänomen Shiny Flakes beschäftigt und konnte jetzt mit einer der größten Aktionen in Deutschland die Geschäftstätigkeit des Drogenrings beenden.

Die Razzia begann in Leipzig bei dem Domain-Betreiber von Shiny Flakes, der in der Wohnung seiner Eltern zusammen mit einem Kurierfahrer verhaftet wurde. Nur ein paar Tage später erfolgten 38 bundesweite Durchsuchungen mit Verhaftungen von fünf weiteren Verdächtigen. Zudem wurden Drogen im Wert von 4 Millionen Euro sowie eine große Menge an Bargeld sichergestellt.

Die Polizei geht davon aus dass die Drogen weltweit verkauft wurden und das Portal mehrere Tausend Kunden regelmäßig versorgte. Der Online-Drogenhändler ist den Fahndern im Jahr 2013 im sogenannten Darknet aufgefallen. Ein Jahr später wechselte der Verkäufer ins Clearnet, anonymisierte die Daten und verschlüsselte seinen Domain-Shop mit spezieller Software. Das Angebot wurde dann vergrößert und mit Ausnahme von Heroin konnten alle gängigen Rauschmittel direkt geordert werden. Die Drogen stammen wahrscheinlich aus den Niederlanden und anderen europäischen Staaten. Die Kunden leisteten Vorauszahlungen in Bitcoins und ließen die „Waren“ per Kurier oder an Paketstationen liefern.

Shiny-Flakes.com Domain-Besucher wurden auf Polizeidomain weitergeleitet
Die Untersuchungen zum Fall „Shiny Flakes“ dauern an. Es folgen Verhöre und Auswertungen. Unklar ist, ob die Eltern nichts von dem Onlinehandel des Domainbetreibers bemerkten, der noch permanent in ihrem Haushalt lebte. Die Internetdomain Shiny-Flakes.com ist mittlerweile offline. Zuvor wurden Domainbesucher zeitweise auf die Webpräsenz der Polizei Sachsen weitergeleitet. Ob dabei die IP Adressen der Domain-Besucher ausgewertet wurden ist unbekannt.

 

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