Das Internet, wie wir es heute kennen, ist ein Ort der Gefahr, denn überall tummeln sich Fallen. Riesige Netzwerke versenden Phishings, Verschlüsselungstrojaner, bauen Abofallen, stehlen Personen- und Finanzdaten und sogar ganze Identitäten. Aber jeder Nutzer weiß um die Gefahren, denn es wird immer wieder darüber berichtet und gewarnt. Das war in der Vergangenheit nicht so und deshalb erinnern wir an die Anfänge der Attacken, an den „Großen Wurm“, der im November 1988 das Internet lahmlegte.
In der Märchen- und Fantasiewelt gibt es zahlreiche Geschichten von Ungeheuern und Drachen. Einer der bekanntesten bei J.R.R Tolkien (Herr der Ringe) ist Glaurung, der Urvater der Drachen, der „Großer Wurm“ genannt wird.
Hackern reicht ein kleiner Code, um großen Schaden im Internet anzurichten. Sie kennen das Phänomen „Wurm“, den Schädling, der sich eigenständig weiter verbreitet und reproduziert. Der „Große Wurm“ war der erste seiner Art und eigentlich ein missglücktes Experiment mit unglaublich großem Schaden.
Der „Große Wurm“ verwüstet amerikanische Computer
Am 2. November 1988 wollte der US Informatikstudent seinen „Wurm“ im Internet ausprobieren und sehen, ob er sich wirklich verbreitet. Ein Experiment , bei dem der Wurm Sicherheitslücken in Mailprogrammen ausnutzt, um sich dann auf alle PC im Adressbuch des Benutzers festzusetzen. Und von dort aus weiter und weiter und weiter.
Doch Morris hatte einen folgenschweren Fehler in seiner Programmierung. Da der Wurm sich aber auf jedem PC immer wieder mit einer berechneten Wahrscheinlichkeit vervielfältigte, infizierten sich die Computer immer wieder, bis sie wegen Überlastung kollabierten.
Dieser Tag war ein schwarzer Tag für das US-Internet. Tausende Computer waren unbrauchbar und mussten aufwändig repariert werden. Robert Morris wurde vor Gericht zu einer Bewährungsstrafe mit Zivildienst verurteilt und zusätzlich zu einer Geldstrafe von 10.000 USD. Geschadet hat es ihm am Ende nicht, denn Morris ist heute Professor für Informatik am MIT in Cambridge/ USA.