Zeitenwende 1984: Uni Karlsruhe erhielt erste E-Mail aus den USA

7. August 2024 | Von | Kategorie: Domain News, Domain Smalltalk

Elektronische Nachrichten gehören heute zum ganz normalen Alltag der meisten Menschen. Und eins der wichtigsten Mittel dazu ist die EM Mail. Im Jahr 2022 wurden weltweit ,mehr als 333 Milliarden Mails E-Mails versendet. Trotz der alternativen Kommunikationsplattformen, wie Instant Messaging, soziale Netzwerke und Videokonferenzen erwarten Kenner der Branche weiterhin steigende Zahlen ( bis 2026 geschätzt 392 Mrd), denn vor allem im geschäftlichen Bereich ist die Mail unerlässlich.

ARPANET bis CSNET: vom internen Netz zur globalen Kommunikation

Das interne Netzwerk der Advanced Projects Research Agency(ARPANET) wurde ab 1971 von Ray Tomlinson programmiert. Es verband Forschungsorganisationen in den USA miteinander. Das waren zu der Zeit ungefähr 20 Computer.

Als Mr. Tomlinson auf seiner Suche nach „Möglichkeiten der Interaktion zwischen Menschen und Computern“ ein entsprechendes Nachrichtenprotokoll programmierte, wurde es möglich, dass sich innerhalb eines Netzwerkes zwei Personen sich von unterschiedlichen Computern aus Nachrichten schreiben konnten. Ein Fortschritt, den der Programmierer E-Mail nannte. Dies wurde in akademischen und militärischen Netzwerken des Landes genutzt. Im Jahr 1982 ermöglichte das Simple Mail Transfer Protocol (SMTP) den Austausch von Mails zwischen unterschiedlichen Netzwerken.

Uni Karlsruhe als Vorreiter

Auch in Deutschland arbeiteten Programmierer an internen und externen Netzwerken. Im Jahr 1984 wurde das Deutsche Forschungsnetz (DFN) für den Austausch von Mails im akademischen Bereich gegründet. Vorreiter in Deutschland war Professor Werner Zorn, zu jener Zeit Leiter des Rechenzentrums der Universität Karlsruhe. Er arbeitete an der Akzeptanz der E-Mail in Deutschland. Es konnten bereits Mails verschickt werden, dazu mussten sich die Nutzer aber per Telefon in einen amerikanischen Computer einwählen.

Am 3. August 1984 erhielt er eine E-Mail aus den USA Forscherin Laura Breeden vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge. Sie wurde über das – mit dem ARPANET verbundene CSNET (Computer Science Network) verschickt. Es war eine Begrüßungsmail für die neuen Netzwerksmitglieder und der Inhalt lautete: „This is your official welcome to CSNET. We are glad to have you aboard.“ Das war der Startpunkt für den ersten eigenständigen, bundesweit verfügbaren E-Mail-Server über das Internet.

Für die Allgemeinheit wurden Mails und das Internet allerdings erst im Jahr 1989 nach dem Mauerfall freigegeben. Zuvor fürchteten die USA sich zu sehr vor Spionage. Doch dann begann der Siegeszug der virtuellen Anwendungen.

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