Erfolg gegen Hacker: illegales Rechenzentrum in Rheinland-Pfalz ausgehoben
Im Kampf gegen die internationale Cyberkriminalität hat die deutsche Polizei einen wichtigen Teilerfolg verbuchen können.
Nach rund fünf Jahren intensiver Ermittlungen der Landeszentralstelle Cybercrime (LZC) der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz und des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz konnte ein illegales Rechenzentrum in einem ehemaligen Nato-Bunker in Traben-Trarbach lokalisiert und von Polizeikräften übernommen werden. Gleichzeitig erfolgte die Festnahme von sieben verdächtigen Personen. Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt in diesem Fall gegen insgesamt 13 Personen.
Bekannter Bulletproof Hoster ausgehoben
Die Staatsanwaltschaft Koblenz teilte mit , dass es sich um einen sogenannten „Bulletproof“ Hoster handelt. Dieses Rechenzentren versprechen den Kunden Schutz vor Ermittlungsbehörden und staatlichen Zugriffen bei illegalen Online-Tätigkeiten. Das Rechenzentrum im Ex-Natobunker trug den Insidernamen „Cyberbunker“ und hostete illegale Webseiten, über die Kriminelle im Darknet Drogen, falsche Personaldokumente, Kinderpornografie und auch gestohlene Datensätze anboten. Zudem konnte die LZC nachweisen, dass vom „Cyberbunker“ mehrfach große Hackerangriffe ausgingen, wie der Cyberangriff auf Millionen Telekom Router im Jahr 2016.
Im illegalen Rechenzentrum in Traben-Trarbach wurden u.a.die Drogen-Verkaufsplattformen „“Cannabis Road“, „orangechemicals“, „acechemstore“ und „lifestylepharma“ , sowie verschiedene Domains für Betäubungsmittel , wie z.B. „Fraudsters“, „Flugsvamp2.0“ und einer der größten BTM Marktplätze, der „Wall Street Market“ gehostet.
Razzia gegen Cyberkriminelle erfolgreich
Die Generalstaatsanwaltschaft sprach von einem „umfangreichen und äußerst zeit- und arbeitsintensives Ermittlungsverfahren“, das jetzt mit einem empfindlichen Schlag gegen die Cyberkriminelle Szene erfolgreich beendet werden konnte. Innerhalb der groß angelegten Aktion wurden 18 Durchsuchungsbeschlüsse in Rheinland-Pfalz, Hessen, weiteren Bundesländern und im europäischen Ausland ausgeführt. Dabei stellten die Beamten der Bundes- und Landespolizei der beteiligten Länder rund 200 Server, Datenträger und Schriftsätze, Smartphones und Bargeld in größerer Menge sicher.
Die 13 beschuldigten Personen sind überwiegend männlich ( eine Frau) und im Alter zwischen 20 und 60 Jahren. Gegen sechs Männer und die Frau mit Nationalitäten aus den Niederlanden, Deutschland und Bulgarien wurden Haftbefehle wegen Flucht- und Verdunklungsgefahr erlassen.