Jedes Jahr verleiht das Europäische Patentamt den „Europäischen Erfinderpreis“ an Teams und Einzelpersonen mit innovativen Ideen für Wirtschaft und Umwelt. Dieser renommierte Preis wird auch als „Oscar für Ingenieure“ bezeichnet. Er wurde in diesem Jahr am 4. Juli im spanischen Valencia verliehen. Unter den Nominierten befand sich auch der deutsche Professor Harald Haas, ein 55jähriger Forscher, der eine bahnbrechende Idee für ein Internet mit Lichtgeschwindigkeit entwickelt hat. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn statt WiFi stellt der gebürtige Franke jetzt das LiFi vor. Ein Internet, das auf Licht basiert.
Light Fidelity: Internet aus Licht
Professor Harald Haas lehrt mobile Kommunikation an der Universität von Edinburgh und betreut zusätzlich das Humboldt-Forschungsprojekt an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Seine Erfindung klingt banal, ist aber bahnbrechend und wegweisend. Er hat nach 20 Jahren Forschung eine Alternative zum WLAN gefunden, das LiFi.
Das Light Fidelity ( LiFi) ermöglicht den Datentransfer per Licht. Dabei werden statt Funkwellen schnellere Lichtwellen für den Datentransfer verwendet.. Professor Haas erklärt seine Idee: „Die Bandbreite, die das Licht bietet, ist dreitausend Mal größer als das gesamte Funkspektrum, die Bandbreite ist auch nicht irgendwelchen Regulierungen unterworfen.Eine unendliche Ressource, die wir nutzen wollen, um kommunizieren zu können, mit unseren Smartphones, mit unseren AR/VR Headsets, mit unseren 3D-Brillen“. Um Licht zu nutzen, müssten keine Lizenzen und Datentarife bezahlt oder Datennetze geschaffen werden.
Der Forscher hat eine LED Lampe für dieses Projekt modifiziert und mit einem 5×10 Millimeter kleinen Sender/Empfänger ausgestattet. Erste Testat laufen bereits im militärischen Bereich, in der sichere Übertragungen enorm wichtig sind: „LiFi wird geblockt von Wänden, wird geblockt von Decken, und damit entsteht eine erhöhte Sicherheit in der Datenübertragung.“ Das Patent ist – so der Wissenschaftler – auch für die Wirtschaft interessant.
Haas sieht vor allem Mobilfunkanbieter als Zielgruppe. „Die Innovatoren im Mobil- und Smartphone-Bereich, mit denen reden wir momentan, die integrieren das hoffentlich in ihr Telefon, das ist ein wichtiger Schritt. Statt einer dritten oder vierten Kamera wäre das eine wirkliche Innovation“. Er sieht in zwei oder drei Jahren einen Markt für LiFi-fähige Smartphones. Bei den Gesprächen mit Interessentengruppen könnte den Professor jetzt auch die Nominierung für den Europäischen Erfinderpreis, den „Wissenschaftsoscar“ positiv unterstützen.
Verleihung des „Wissenschafts-Oscar“ in Valencia
Bei der feierlichen Verleihung des Europäischen Erfinderpreises waren alle Nominierten zugegen. Am Ende gewann ein Team aus Frankreich, das an der Speicherung von Wasserstoff forscht, die Trophäe. Doch die Aufmerksamkeit von Wirtschaft und Forschenden ist Professor Haas sicher