Das Internet als Medium für rechtsextreme Politik
Wie der Stern berichtet, wird das Internet mit seinen Netzwerk- Möglichkeiten immer mehr für Rechtsextreme interessant. Der letzte schockierende Fall kam aus Neuseeland. Der Attentäter, der in Christchurch innerhalb kurzer Zeit 50 Menschen tötete und viele weitere verletzte, hatte sich scheinbar im Internet radikalisiert, seine Taten dort geplant und auch veröffentlicht.
Bisher waren die extremen Gruppierungen eher in eigenen virtuellen Zonen unterwegs. Seit dem vermehrten Aufkommen von sozialen Netzwerken und Messengern haben sich auch Rechtsextreme „breiter aufgestellt“. Sie tauschen sich nun öffentlich aus. Der Verfassungsschutz hat festgestellt, dass Facebook, Twitter und andere Dienste rege zur Verbreitung von News und Ankündigung von Aktionen, Propaganda und auch verstärkt Rekrutierungen genutzt werden.
So ziehen diese Gruppen Personen auf ihre Webseiten, wo rechtes Gedankengut modern aufbereitet eingestellt ist. Dort finden Besucher auch Veranstaltungskalender und Artikel zu Themen, wie Integration, Asyl oder der Umgang mit Sexualverbrechern, die als ideologische Meinungsmacher genutzt werden. Facebook-Kampagnen verlinken dann oft auf extremistische Inhalte, wie „Keine Gnade für Kinderschänder“ , die 2011 gelöscht wurde.
Jugend im Fokus extremer Gruppierungen
Vor allem Jugendliche werden von rechtsextremen Gruppen auch über Messenger Dienste und Games-Plattformen gezielt angeworben. Unwissen nutzen und teilen dies dann satirische Inhalte, Spiele oder rechte Musik, die sich als Propaganda weiter im Netz verbreiten. Der Verfassungsschutz beobachtet die Aktivitäten der rechtsextremen Szene genau und versucht, Aktivitäten zu stoppen und rechtspopulistischen Content löschen zu lassen.
Das ist allerdings nicht einfach, da die Hardliner oft „sichere Häfen“, wie die russische Plattform“VK“ nutzen, auf der solche Inhalte kaum gelöscht werden. Zudem gibt es für die Domain, auf der rechte Musik und schockierende Videos geteilt werden, keine Alters- und Zugangsbeschränkung. Rechtsextreme vernetzen sich über diese Plattform und nutzen Messenger, um Hass und Propaganda in geschlossenen Gruppen zu verbreiten. Daraus entsteht eine furchtbare Spirale der Gewalt, die extreme Folgen haben kann, wie man an den vergangenen Anschlägen sehen kann.