Die Europäische Zentralbank prüft derzeit in Zusammenarbeit mit den Nationalen Zentralbanken die Möglichkeiten zur Einführung einer neuen digitalen Währung für die Eurozone, den „Digitalen Euro“. Bisher gab es aber keine Rahmenbedingungen und finale Einigung zur Einführung dieser geplanten Währung. Cyberkriminelle haben daraus sehr schnell einen neue Scam-Masche gestrickt, vor der die Sicherheitsexperten von Kaspersky dringend warnen.
Angebot zum Pilotprogramm ist kriminelle Masche
Laut Kaspersky-Experten versenden Cyberkriminelle E-Mails mit offiziell aussehenden Anschreiben. Darin wird mitgeteilt, dass das Bundesfinanzministerium ein Pilotprogramm in Höhe von 750 Milliarden Euro aufgelegt hat und exklusiv den Adressaten als einen der Tester für die neue digitale Währung der EU-Zone ausgewählt hat. In der Mail wird von einer „Sonderfördermaßnahme, um der steigenden Inflation entgegenzuwirken,“ geschrieben und eine Möglichkeit angeboten, eigenes Kapital in den neuen „Digitalen Euro“ umzuschichten und damit Gewinne zu erzielen. Voraussetzung: der Zugangsschlüssel in der Mail und mindestens 10.000 Euro, die bei der Bewerbung für das Programm benötigt werden. Danach erfolgt die Aufforderung, dem Link zu folgen und dort die Kontaktdaten mit E-Mail Adresse, Postanschrift und Telefonnummer zu hinterlassen. Die Unterlagen für das Programm würden dann per Post zugestellt.
Eine neu Qualität der Scam-Maschinerie, wie Olga Svistunova, Sicherheitsexpertin bei Kaspersky erklärt. Sie sagt: „Bislang haben wir drei Domains mit ähnlichen Inhalten und 302 dieser Scam-E-Mails entdeckt. Die mehrstufige Vorgehensweise der Cyberkriminellen ist besonders hervorzuheben und lässt darauf schließen, dass Nutzer um ihr Geld wie auch um ihre sensiblen Daten erleichtert werden sollen. Zuerst werden die Opfer auf eine falsche Website gelockt, auf der sie zur Eingabe diverses persönlicher Daten verleitet werden. Später, in einem zweiten Schritt, werden die Betrüger wahrscheinlich per Telefon oder E-Mail Kontakt aufnehmen und erklären, wie Geld nun direkt in das Digitaler-Euro-Programm investiert werden soll.
Meiner Meinung nach stellen sich die Betrüger so eine Liste wohlhabender Nutzer zusammen. Dies – zusammen mit der täuschend echt anmutenden Website und Nachrichten – weist auf einen professionellen Akteur hin. Nutzer sollten bei entsprechenden Angeboten via Mail sehr aufmerksam sein und keinesfalls ihre Daten preisgeben.“
Es wird darauf hingewiesen, dass der „Digitale Euro“ noch nicht existiert und Nutzer bei E-Mails mit Versprechen für schnelles Geld genauso stutzig sein sollten, wie bei besonders günstigen Schnäppchenangeboten.
Es gilt auch hier wieder: Niemals auf Links dubioser Absender klicken. Wenn die Nachricht Hyperlinks oder Schaltflächen wie „Jetzt Rabatt sichern“, „Gratisgeschenk anfordern“, „Weiterlesen“ oder andere offensichtliche Handlungsaufforderungen enthält, immer genau überprüfen, was sich dahinter verbirgt. Dazu mit dem Cursor über den Link fahren – ohne dabei versehentlich auf den Link zu klicken!
Ein guter Schutz gegen solche Phishingversuche ist immer eine up-to-date Sicherheitslösung.