Ipv4-Adressen haben in der virtuellen Welt enorm an Wert gewonnen. Die vergabefreien Adressen des Internet-Protokolls in der Version 4 sind auf dem Markt seit einiger Zeit nicht mehr verfügbar, es wird keine Zuweisungen mehr für Unternehmen aus freien Blöcken geben. Da aber das Interesse an den Ipv4-Adressen weiterhin groß ist, sind sie zu einem wertvollen Gut geworden.
Nutzer könnten auf das neue Internet-Protokoll in Version 6 ( Ipv6) wechseln, das mehr Adressen bereitstellt, doch die meisten Nutzer wollen keine komplexen Adressen und suchen immer noch nach Ipv-4 Adressen. Jetzt hat will ein Provider die begehrten Adressen sogar als Sicherheit für Kredite einsetzen.
Kredite mit Ipv4-Adressen absichern?
Der Internet Provider Cogent ist ein Global Player, gehört zu den größten der Branche. Wie andere Multikonzerne braucht auch Cogent immer wieder frisches Kapital für große Investitionen und geht dabei einen ganz neuen Weg. Cogent nutzt die wertvollen Ivp4- Adressen als Sicherheit für Schuldverschreibungen.
Diese gesicherten Schuldverschreibungen sollen Kredite von 200 Millionen USD absichern. Neben den Ipv4-Adressen setzt Cogent auch die dazugehörigen Mietverträge als Sicherheit ein. Das US Magazin Circle hatte als erstes über den ungewöhnlichen Weg der Kapitalgenerierung berichtet, Cogent hat es bereits bestätigt.
Bevor der Plan in die Tat umgesetzt werden kann, müssen organisatorische Fragen geklärt werden. Die Übertragung von Ipv4 Adressen ist problematisch und wird von der zuständigen Behörde – American Registry for Internet Numbers (ARIN) – nicht so einfach erlaubt.
Cogent sichert als seine „Kreditsicherung“vor einer möglichen eigenen Insolvenz ab, indem der Adresspool in eine Tochtergesellschaft transferiert wird. Diese ist auch dann noch handlungsfähig, wenn Cogent zahlungsunfähig wäre.Ob der ARIN diese Absicherung reicht, wird sich zeigen. Sonst muss Cogent nach anderen Absicherungen suchen.