Das Corona-Virus wirkt sich immer deutlicher auf das Leben aus. Um die Pandemie einzudämmen, verlegen Unternehmen ihre Arbeitsplätze ins Homeoffice, während andere unternehmen die Mitarbeiter in Kurzarbeit oder sogar in die Arbeitslosigkeit schicken müssen. Kindergärten, Schulen und Universitäten sind geschlossen. Das Leben verlagert sich nach drinnen und immer mehr an den PC, das Tablet oder das Smartphone. Ganz Deutschland surft, chattet und streamt. Doch halten die Netze diese unglaubliche Dauerbelastung durch? Die großen Anbieter Telekom, Vodafone und 1&1 scheinen vorbereitet – oder?
Hält das Internet durch? Fragen an die Netzbetreiber
Die drei größten Internetanbieter Deutschlands wurden zu dieser wichtigen Verbraucherfrage interviewt. Sie zeigen sich optimistisch und gegen den Ansturm gewappnet.
Die Telekom gehört zu den größten Netzbetreibern weltweit und ist in Deutschland für die Sicherung der Kommunikation von Behörden, Rettungsdiensten, Krankenhäusern und der Polizei zuständig. Es ist besonders wichtig, dass diese Kanäle funktionieren, ebenso wird die Kommunikation von Stromfirmen und/oder Wasserwerken. Nach eigenen Angaben existieren bei der Telekom diverse Notfall- und Pandemiepläne, die zur Aufrechterhaltung der Internetstruktur aktiviert wurden. Bisher sei der Datenverkehr in den Telekomnetzen aber noch nicht signifikant angestiegen.
Vodafone hat als Kabel-Internetanbieter eine Alleinstellungsmerkmal im Land. Vor allem Wohnungsgesellschaften nutzen das Kabelangebot für ihre Mieteinheiten. Reichen die Kapazitäten, wenn z.B. eine großes Haus mit vielen Wohneinheiten per Kabel-Internet streamen möchte? Vodafone lässt durch die Pressestelle ausrichten: „Derzeit sehen wir noch keine deutliche Steigerung des Datenverkehrs in unseren Netzen. Wir gehen aber von einer erhöhten Nutzung in nächster Zeit aus. Mehr Homeoffice und zu Hause bleibende Schüler werden vor allem zu einer stärkeren Festnetznutzung führen. Hier sehen wir uns gut gerüstet, insbesondere für die klassischen Anwendungen.“ Vodafone setzt spezielle Teams ein, die im 24-Stunden Takt die großen und kleineren Knotenpunkte, um bei Bedarf zeitnah reagieren und die Last breiter verteilen zu können.
1&1 sieht die kommenden Wochen eher gelassen. Das Netz biete ausreichend Kapazität, die auch große Events, wie z.B. eine Weltmeisterschaft problemlos bewältigen könne. Zudem sei die Hauptbelastungszeit der 1&1 Netze normalerweise in den Abendstunden, sodass es noch genügend Kapazität am Tag gibt, auch wenn der Datenverkehr ansteigt. Zudem gibt der Anbieter an, dass man bei Bedarf die Kapazität vergrößern könne und dazu die derzeitige Netzauslastung genau beobachtet.
Die gleichen Aussagen kommen von O2, das ebenfalls die Auslastung der Netze rund um die Uhr genau beobachten lässt.