Hinter dem Namen „Doppel Spider“ verbirgt sich ein gewaltiges international agierenden Hackernetzwerk, das 2017 erstmalig in Großbritannien aktiv geworden ist. Die Gruppe, denen Beziehungen zum russischen Geheimdienst FSB und der paramilitärischen Söldnertruppe Wagner nachgesagt werden, hat durch Cybererpressung wahrscheinlich zweistellige Millionenbeträge ergaunert. Nach Schätzungen soll es weltweit mehr als 600 Geschädigte geben.
In Deutschland wurden von „Doppel Spider“ nachweislich mindestens 37 Erpressungen mit finanziellen Schäden durchgeführt, u.a. die Erpressung der Universitätsklinik Düsseldorf und der Funke Mediengruppe.Die Dunkelziffer ist dabei deutlich höher, weil nicht immer die Polizei eingeschaltet wird und die Opfer für die Freigabe der Daten zahlen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen gewerbsmäßiger, digitaler Erpressung und Computersabotage.
„Doppel Spider“: Razzien in Süddeutschland und Ukraine
Nach längeren Recherchen wurde jetzt vom nordrhein-westfälischen Landeskriminalamt (LKA) und dem US-Secret Service je eine Razzia in Süddeutschland und eine in der Ukraine durchgeführt.
Dabei gerieten ein 44 jähriger Ukrainer und ein 45 jähriger Deutscher in den Fokus der Ermittlungen, die erpresste Gelder erhalten haben sollen. Die Verdächtigen sind laut LKA vorerst nicht in Haft, es wird aber weiter gegen sie ermittelt.
Als Drahtzieher gelten zwei Russen, die bereits seit März diesen Jahres auf der „Most-Wanted“-Fahndungsliste von Europol stehen. Sie sind weiterhin flüchtig. Ein Verdacht gegen eine Frau wurde indes wieder fallengelassen.