Im Jahr 2009 wurde„Einheit 29155“ als Sondergruppe des russischen Militärgeheimdienstes GRU gegründet. Sie besteht aus Putin-treuen Spezialisten, wird als Killerkommando beschrieben. Die Gruppe hat verschiedene Aktionen durchgeführt, u.a. Sabotageakte, und Giftanschläge. Ihnen werden Angriffe auf den ehemaligen russischen Agenten Sergej Skripal und den bulgarischen Waffenfabrikanten Emilian Gebrew sowie das „Havanna Syndrom“ zugeschrieben.

Jetzt enthüllt ein Bericht von der US-Cybersicherheitsbehörde CISA, dem FBI und der NSA, dass diese sogenannten „Schattenkrieger“ auch für Cyberangriffe verantwortlich sein sollen. Demnach führten sie Angriffe in der Ukraine durch, die unter dem Namen »WhisperGate« zusammengefasst wurden. In den Bericht flossen auch die Statistiken und Erkenntnisse weiterer europäischer Nachrichtendienste ein.

Neue Hacker für den russischen Geheimdienst?

Dem Bericht nach wurden während der Ukraine-Hackerangriffe u.a. das ukrainische Außenministeriums und die staatliche Plattform für digitale Dienste attackiert. Zusätzlich kopierten die Angreifer Personendaten und Patientenakten von ukrainischen Bürgern und sollten gezielt Verunsicherung und Panik in der Ukraine schüren. Die Einheit soll bereits seit 2020 aktiv Cyberangriffe ausführen und dabei vor allem den Fokus auf kritische Infrastrukturen richten. Auch Nato-Organisationen wurden laut dem Papier bereits angegriffen.

Experten sind von den Cyberaktivitäten der Gruppe überrascht, denn der GRU hat bereits einen Cyberabteilung, für die „Sandworm“, eine der gefährlichsten Hackergruppen der Welt, Angriffe ausführen. Und es gibt weitere russische Hackergruppen, die deutlich diffiziler vorgehen, als „Einheit 29155“ und technisch besser ausgerüstet sind.

Die USA haben jetzt wegen der Cyberangriffe auf die Ukraine gegen fünf Mitglieder der Gruppe öffentlich Anklage erhoben und wirft ihnen vor „…durch das Zerstören von Computersystemen kurz vor der russischen Invasion 2022 Verunsicherung in der Ukraine säen zu wollen“.