USA: Gerichtsverhandlung wegen Domainerpressung mit Waffengewalt
In den USA wurde gerade ein Prozess um die gewaltsame Übernahme einer Domain beendet. Im Jahr 2017 hatte ein 26 jähriger Student der Iowa State University begonnen, an seinem zukünftigen Beruf als „Social Media Influencer“ zu arbeiten. Auf Twitter, Instagram und Snapchat hatte der Mann bereits mehr als eine Million Follower, die sich begeistert seine Videos von Stunts betrunkener Studenten ansahen.
Nun sollte der zweite Schritt folgen. Trotz einer Verwarnung der Universität wollte der Mann sein „Business“ ausbauen und über seine neu gegründete Firma State Snaps T-Shirts sowie Events mit Bezeichnungen, wie “Probably Drunk“ und „Do It For State“ zu verkaufen.
Zur Vermarktung war natürlich eine Domain enorm wichtig und der „Influencer“ hatte die Idee, das Do-It-For-State-Meme für seine Geschäftsdomain zu verwenden. Der Trademark auf den zugehörigen Hashtag hatte er bereits beantragt, doch dann musste der Mann feststellen, dass der Domainname“doitforstate“ bereits durch einen anderen Studenten der Iowa University registriert und somit nicht mehr verfügbar war. Der Mitstudent verlangte für die Abtretung der Domain viel Geld und wollte trotz aggressiver Drohungen seine Rechte nicht verkaufen.
Domainübergabe mit Waffengewalt
Der Angeklagte hatte danach laut Klageschrift seinen vorbestraften und obdachlosen Cousin dazu angestiftet, die Herausgabe der Domain mittels Waffengewalt zu erreichen.Der Mann vermummte sich mit Strumpfmaske und Sonnenrille und bedrohte den Domainbesitzer mit einer Pistole. Bei dem Überfall wehrte sich das Opfer, es kam zu einem Handgemenge, bei dem der Domainbesitzer einen Beindurchschuss erlitt. Er konnte dem Angreifer die 9 mm Pistole entwenden und schoss ihm mehrmals in den Oberkörper. Der Domainbesitzer rief dann die Polizei und die fand beim Angreifer einen Zettel mit der E-Mail-Adresse des GoDaddy-Kontos seines Cousins, das auf seinen Klarnamen lief.
Der Angreifer wurde bereits zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt und das gleiche Strafmaß plus Geldstrafe droht nun auch seinem Cousin als Anstifter. Der Mann wurde bereits schuldig gesprochen. Das Strafmaß wird in einer weiteren Verhandlung festgesetzt. Die Domain verbleibt also beim Mitstudenten an der Iowa State University, dessen Bein gerettet wurde.