Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat in Bonn ein neues Lagezentrum eröffnet. Spezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen sollen in der modernen Anlage die Cybersicherheit Deutschlands rund um die Uhr überwachen und dabei im Austausch mit „nationalen und internationalen Sicherheitakteuren“ ( IT-Sicherheitsfirmen) sein. Der Schutz vor Desinformation, Manipulationen und KI-generierten Fälschungen sowie Ransomware-Angriffen und Datendiebstahl soll so auf einen neuen Standard gebracht werden.
Das Innenministerium teilte mit , dass das neue Cybersicherheitszentrum des BSI „im Regelbetrieb“ 10 Arbeitsplätze hat und bei besonderen Vorfällen zum IT-Krisenreaktionszentrum Deutschlands wird. Dann können bis zu 100 Sicherheitsfachkräfte dort zusammen arbeiten. Das BSI rechnet mit einer Auswertung von 2.800 Meldungen zu IT-Sicherheitsvorfällen und Sicherheitslücken pro Jahr im Regelbetrieb. Derzeit kann das BSI pro Tag etwa 70 neue Schwachstellen identifizieren. Derzeit geht die größte Gefahr von Ransomware-Angriffen aus.
Nancy Faeser eröffnet BSI-Cybersecurity-Zentrum
Die Innenministerin Nancy Faeser eröffnete das neue BSI Zentrum und sagte : „Wir wappnen uns gegen die Bedrohungen“. Sie bezeichnete in Ihrer Rede das BSI als „ unverzichtbaren Baustein für unsere Cybersicherheit“ und zentrale Anlaufstelle. Die Bedrohungslage im Bereich Cybersicherheit schätzte sie als hoch ein und forderte eine Bessere Zusammenarbeit von Bund und Ländern im Kampf gegen Cyberkriminalität. Das Innenministerium und das BSI hätten den Ländern dazu bereits ein Konzept unterbreitet und bereiten die dazu notwendige Gesetzesänderung vor.
BSI-Chefin Plattner sagte bei der Eröffnung: „Mit dem neuen Nationalen IT-Lagezentrum haben wir die Infrastruktur geschaffen, die wir benötigen, um die Cybersicherheit in Deutschland substanziell zu erhöhen“. Zusätzlich muss dringend die Cybersicherheitsarchitektur in Deutschland verbessert werden. Das BSI soll dabei als Zentralstelle fungieren, um eine deutschlandweit einheitliche und präzise Einschätzung von Bedrohungslagen zu ermöglichen.