Die Taliban sind dafür bekannt, des Volkes Meinung brutal zu unterdrücken und auch mahnende Worte aus dem Ausland auszublenden. Das Volk hat nicht nur auf den Straßen Afghanistans keine Stimme, auch im Internet wird zensiert, verboten oder offline gestellt was oder wer auch immer eine eigene Meinung veröffentlichen will.

Die deutsche Agentur 404MEDIA berichtet jetzt von einem neuen Fall, der einen Social Media Account von Mastodon betrifft.

Die afghanische Social Media Plattform ist seit 2018 eine bekannte Anlaufstelle für die Queer-Community des Landes. Die zugehörige Domain dazu heißt „ queer.af“ und ist ein Wortspiel aus „queer“ und „af“ , dem Länderkennzeichen von Afghanistan. Doch „af“ steht auch für „as fuck“ und „Queer“ als Sammelbegriff für sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentitäten. Also heißt die Domainin freier Übersetzung „ verdammt queer“.

Dieses Wortspiel widerspricht den rückschrittlichen Moralvorstellungen der Taliban, also haben sie Maßnahmen ergriffen, um die Domain zu entfernen.

Das zuständige Ministerium sandte eine offizielle Warnung der Suspendierung der Domain und aller verbundenen Websites und E-Mail-Accounts an Mastodon und ließ die Domain schließen. Begründung: Die Regierung erlaubt keinerlei „Wortspiele“ mit der Länder-Domain .af.

Die Administratorin von „queer.af“ wandte sich an den zuständigen Domain Provider Gandi, um eine Erklärung zu erhalten. Doch dort ist derzeit nur die Notiz hinterlegt, dass derzeit keine .af-Domainadressen mehr registriert werden können. Archiv-Screenshot von Gandi zeigen, dass bereits seit Oktober 2020 keine Registrierungen für .af mehr möglich sind und bestehende Domains seit November 2023 nicht mehr verlängert werden können.