USA beschlagnahmt iranische Domains
Die Präsidentschaftswahl im Iran ist gerade vorbei und der der 60-jährige Ebrahim Raeissi ist der neue erste Mann im Regierungspalast von Teheran. Er gilt als umstrittener Hardliner, der das bereits sehr strapazierte Verhältnis zu den USA kaum entspannen kann.
Im Gegenteil: Das Land will das Atomabkommen JCPOA weiterhin stoppen, denn es verbietet dem islamisch geprägten Staat den Kauf oder die Herstellung von Kernwaffen.
Raiessi selbst steht auf einer Sanktionsliste der US-Regierung. Sie wirft dem neuen Präsidenten „massenhafte“ Hinrichtungen von Dissidenten vor. Es ist nicht absehbar, wie sich die Lage im Iran jetzt entwickelt, doch die USA setzen auf Vor- und Weitsicht und haben daher gleich mehrere Domains iranischer Auslandsmedien gesperrt.
Staatsdomains als Meinungsmacher
Das Regime in Teheran kontrolliert das Internet sehr genau und protegiert Domains, die vorgegebene politische Meinungen verbreiten, darunter vielfach Verleumdungen anderer Staaten, die sich nach freiheitlichen und solidarischen Regeln richten und den Fortschritt vorantreiben. Die USA als „Erzfeind“ wurden auf den Staatsdomains mittels Desinformationskampagnen und „Operationen zur böswilligen Einflussnahme“ angegriffen, was das US Justizministerium zum schnellen handeln bewogen hat.
Es wurden umgehend 33 Domains iranischer Medien beschlagnahmt und unter dem Vorwurf der „Desinformation gegen die USA“ und fehlender Lizenzen vom Netz genommen. Dazu gehören u.a. die .com-Domain des englischsprachigen Mediums Press TV, die arabisch- und englischsprachige Seite Almasirah aus dem Jemen, die Domain des arabischsprachigen Mediums Al Alam sowie die des an Bahrain gerichteten arabisch-sprachigen Fernsehsenders LuaL.
Diese und weitere Domains werden von der Iranischen Islamischen Radio und Fernsehunion (IRTVU) sowie der paramilitärischen Miliz Kata’ib Hezbollah. Die benannte Organisation mit Hauptniederlassung im Irak ist laut US Justizministerium eine terroristische Vereinigung. Die Domains sind offline und mit einem Hinweis auf Beschlagnahme in Englisch und Arabisch versehen. Doch einige der Domains bieten ihre Inhalte bereits wieder unter anderen TLDs an.