Ja, es gab ein Leben ohne das Internet und das ist noch nicht so lange her. Verabredungen wurden per Telefon oder bei Shoppingtouren getroffen, Shopping war stationär und Wissen stand in richtigen Büchern. Schriftverkehr? Per Brief oder – schnelle Version – Telegramm und Geldüberweisungen tätigte man am Bankschalter. Bezahlt wurde mit Bargeld oder Schecks. Die Menschen hatten sich gut organisiert, freuten sich über Farbfernsehen, Telefon und andere Annehmlichkeiten. Informationen entnahm man aus Tageszeitungen oder den Nachrichten im TV. Und dann kam am 30.4.1993 die digitale Revolution, das World Wide Web.
Vom Arpanet zum Internet
Das Arpanet, der Vorläufer des Internets gibt es bereits seit 1969. Es war ein Netzwerkverbund für Experten, ein kleines Medium zum Austausch von Forschungsergebnissen. Viele Schritte und komplizierte Kommandos waren bei der Übermittlung von Daten erforderlich.
Arpanet wurde auch vom europäischen Kernforschungszentrums Cern (Conseil européen pour la recherche nucléaire) verwendet. Der britische Physiker Tim Berners-Lee arbeitetet Ende der 1980 Jahre am Cern und wollte das Chaos beim Informationsfluss über das Arpanet beseitigen . Er regte ein Projekt an, einen Hypertext, der den Datenaustausch vereinfachen sollte. Gemeinsam mit Robert Cailliau legte Berners Lee Ende 1990 den ersten Webserver weltweit an. Ein halbes Jahr später veröffentlichte der heute 67 jährige die erste Webseite im Internet. Der hoch begabte Informatiker, der bis heute Innovationen im Internet begleitet gilt als „Gründer des Internets“ wie wir es heute kennen.
Zwei Jahre später wurde der erste Browser entwickelt und im gleichen Jahr gab Cern in Genf das WWW ohne Lizenzen und Patentierungen, komplett kostenfrei, für die Öffentlichkeit frei. Der Eintritt in ein digitales Zeitalter begann.
30 Jahre Entwicklung und kein Ende in Sicht
Seit 30 Jahren bringt das Internet Innovationen hervor , die das Leben der Menschen verändert haben – zum Vor- und Nachteil. Das Leben scheint einfacher, die Kommunikation schneller, das Shopping bequemer, doch auch der Überfluss an Informationen und Angeboten hat Schattenseiten und lockt kriminelle Elemente in die Parallelwelt namens Darknet. Industrie, Kunst, Handel und Medizin profitieren vom Internet und seit es moderne Smartphones als „Internet to go“ gibt, scheint die ganze Welt ständig erreichbar, egal wo und wann. Eine Zeit, die auch bewusstes Handeln erfordert.
Das Internet hat das Leben der Erdbevölkerung immens verändert und jetzt steht eine weitere Stufe bevor – die Künstliche Intelligenz. In 30 Jahren werden wir berichten, wie dieser Schritt auf die Gesellschaft, Kunst und Wirtschaft gewirkt hat.