Skybox: keine Kamera-Satelliten von Google

13. Januar 2017 | Von | Kategorie: Domain Knowhow, Domain News

Google beendet Satelliten Projekt Terra Bella

Der Internetriese Google bietet die Satelliten von Skybox zum Kauf an und will damit offenbar die Pläne für Kamerasatelliten auf Eis legen. Das Unternehmen hatte die Geräte erst im Sommer 2014 zum Preis von einer halben Milliarde US Dollar gekauft. Der Plan sah vor, insgesamt 24 Kamera-Satelliten ins All zu bringen und von dort aus detailgenaue Fotos der Erde zu machen. Google hätte so die Möglichkeit, sowohl Fotos zu schießen als auch bis zu 90 Sekunden lange Live-Videos für bestimmte Areale anzubieten. Damit wollte Google eine gewisse Unabhängigkeit von anderen Anbietern schaffen, die dem Konzern bis dato aktuelle Satellitenbilder der Erdoberfläche gegen Gebühr überlassen hatten.

Der Kauf von Skybox wurde von Datenschützern kritisiert, die vermuteten, dass noch mehr Daten direkt bei der Suchmaschine verarbeitet werden könnten. Doch der Internetriese verfolgte unbeirrt die Expansionspläne, nannte Skybox in Terra Bella um und begann umgehend mit dem Start der ersten Satelliten.

Doch nun kam die Kehrtwende und Terra Bella steht zum Verkauf. Das Wall Street Journal und der Finanzdienst Bloomberg berichten übereinstimmend, dass als Käufer das US-Unternehmen Planet – bisher direkter Konkurrent von Terra Bella – im Gespräch sei.Planet ist ein eher kleines Start up, das sich ebenfalls mit der Entwicklung und Produktion von Kamera-Satelliten beschäftigt und das Geschäft deutlich ausbauen will. Nach Insiderberichten sollen die Verhandlungen zwischen Google und Planet bereits weit fortgeschritten sein.

Neuausrichtung aus Kostengründen?
Warum Google die Sparte abstoßen will, ist nicht offiziell bekannt. Sehr wahrscheinlich sind Kostengründe, denn nach dieser Zeit kann der Konzern die Kosten für den Einkauf von Satellitenfotos von anderen Anbietern dem Betrieb einer eigenen Satelliten-Sparte deutlich besser gegenüberstellen.

Es ist auch gut möglich, dass der Mutterkonzern Alphabet das Projekt gestoppt hat. Auch dort wurden aus Kostengründen andere Vorhaben, wie z.B. der Vertrieb / die Vermietung von Glasfaserleitungen gestoppt. Alphabet sieht die Projekte der Tochterfirmen eher als unerwünschte Kostenfaktoren und will sich anscheinend auf das Kerngeschäft – Online-Werbung – konzentrieren.

 

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