Welche Domain Endung (TLD) rankt am besten? Eine Frage, die oft gestellt wird. „Echte“ nachweisbare Antworten gibt es nicht, aber mit einer Portion Erfahrung und etwas logischem Denken kommt man der Sache eigentlich nachvollziehbar auf den Grund. Klar ist auf jeden Fall, dass die Entwicklung der Suchergebnisse je nach Domain Endung unterschiedlich ist. Klar und leicht nachvollziehbar ist auch, dass nationale ccTLDs (Country Code Top Level Domains), zu Deutsch Länder Domains wie z.B. .de für Deutschland, ihre besondere Relevanz nur im eigenen Land ausspielen können. Ein einfaches Beispiel:

Gehen wir zu Google.de und geben einen gängigen Suchbegriff ein, z.B. Domain und schauen uns die ersten 10 Suchergebnisse an. Die meisten gelisteten Domains haben die Endung .de.

Wiederholen wir nun die Suche bei Google.at. Dort finden wir einen Haufen .at Domains, die wir in den Suchergebnissen in Deutschland noch nie gesehen haben.

Klar kann man den Suchmaschinen das eine oder andere mit Metatags mitteilen, auch inländische Verlinkung kann helfen, die Länderrelevanz der jeweiligen ccTLD bleibt aber bestehen. So wird es in Deutschland immer einfacher sein, eine .de Domain nach oben zu bringen als beispielsweise eine .at Domain.

Nun gibt es aber auch Domain Endungen, die nicht an ein bestimmtes Land gebunden sind, das sind die so genannten gTLDs (Generic Top Level Domains), zu Deutsch generische Domain Endungen. Diese Endungen sind universell, sie können in den unterschiedlichsten Ländern und Sprachen zum Einsatz kommen, wobei die Suchmaschinen, allen voran Google, diese geografisch und sprachlich Zuordnet. Im Fachjargon heißt es, diese Domains sind Geotargeting-fähig. Domains mit generischen Endungen können beispielsweise auch bei Google in den Webmaster Tools als global oder regional definiert werden.

.com und .net ähnlich wie .de

Diese Generischen Domain Endungen werden aber auch regional unterschiedlich gewertet. Auch wenn es dazu keine klare Richtlinie gibt, hängt es mit der regionalen Popularität zusammen. In Deutschland sind beispielsweise neben der Länder Endung .de auch .com und .net Domains sehr populär, so werden diese bei uns entsprechend mit ähnlich starkem SEO Bonus versehen.

.org Domains immer noch sehr vertrauenswürdig

Bei der Entstehung der Domain Endung .org waren diese an strenge Richtlinien gebunden. So waren fast ausschließlich non Profit Organisationen und Open Source Projekte unter .org Domains zu finden. So war es auch nur natürlich, dass diese mit einer zusätlichen Portion Trust (Vertrauen) ausgestattet wurden. Auch wenn die damaligen Restriktionen längst aufgehoben sind, ist dieser zusätzliche Trust zumindest z.T. noch geblieben.

.info mit eingebauter Verzögerung

Auch .info Domains kann man inzwischen zumindest in Deutschland als populär bezeichnen. Hier gibt es jedoch eine zweifelhafte Vorgeschichte. Schon bei der Vergabe wurde viel geschummelt, so bleiben von Anfang an sehr viele wichtige Keyword Domains mit unterschiedlichen Rechtstreitigkeiten blockiert. Später gab es immer wieder Aktionen, bei denen das Registrieren von .info Domains für 1 Dollar bzw. z.T. sogar kostenlos angeboten wurde. Dies hatte zur Folge, dass unheimlich viel Suchmaschinenspam unter .info Domains entstanden ist. Basierend auf eigener Erfahrung kann ich sagen, dass .info Domains zwar SEO Technisch etwas länger brauchen, aber mit einigen Wochen Verspätung ranken sie ähnlich wie eine .de, .net oder com.

Mangels Popularität ins Hintertreffen geraten

Davon betroffen sind einige generische Domain Endungen, die zumindest in Deutschland kaum zu finden sind. Die Rede ist von gTLDs wie .name und .biz, aber leider auch die Europäische Hoffnung .eu hat sich in Deutschland bisher nicht so richtig durchsetzen können. OK, die .eu kann man nicht unbedingt als generische Domain Endung bezeichnen, als regionale Endung für Europa würde man aber schon etwas mehr Relevanz innerhalb der Länder der Europäischen Union erwarten, somit auch in Deutschland. Die Endung ist aber noch jung und die Popularität von .eu Domains ist somit durchaus noch steigerungsfähig.

Exotische Domain Endungen kommen einfach nicht hoch

Unter den exotischen Domain Endungen werden einigen Marketingtechnisch eine generische Bedeutung zugesprochen. So wird suggeriert, dass beispielsweise .me (Montenegro) Domains für das englische .me (Ich oder mich) stehen soll, .cc (Kokus Inseln) für Content und Commerce, .ws (West Samoa) für Website oder auch die vor wenigen Tagen vergebenen .co (Kolumbien) Domains für Company. Die Erwartungen mögen dabei groß gewesen sein, Tatsache bleibt, sie haben kaum einen SEO Bonus sondern bedürfen sehr viel mehr SEO Arbeit als die üblichen Domain Endungen.