keine neuen Domainendungen in Sicht

2. August 2017 | Von | Kategorie: Domain Knowhow, Domain News

Neue Toplevel-Domains: Kein Starttermin für weitere Einführungen 

Der Domainmarkt wächst ständig und benötigt dringend neue Top-Level Domains. Die Einführung dieser Domainendungen obliegt der ICANN und die lässt die internationale Gemeinschaft warten.

Da keine Signale für eine weitere Einführungsrunde vom ICANN Board of Directors kamen, wandte sich RySG, der Interessenverband generischer Domain-Verwaltungen innerhalb ICANNs an die ICANN-Führung und forderte im Juni 2017 einen verbindlichen Termin für „Runde 2“ zur Einführung von nTLDs. In dem offenen Schreiben wurde gefordert, ein Bewerbungsfenster bis zum vierten Quartal 2018 zu öffnen.

Das notwendige Vorbereitungspapier für die kommende Bewerbungsrunde liegt dem Board of Directors in einer überarbeiteten Version bereits seit Ende 2015 vor. Der  RySG hat in der schriftlichen Forderung Anmerkungen und Vorschläge zur raschen Umsetzung des Arbeitspapiers gemacht und mögliche Verzögerungen genau analysiert.

ICANN Führung wiegelt ab
Am 26.Juli 2017 hat Dr. Stephen Crocker, Vorsitzender des ICANN Board of Directors, die Forderung zur Festlegung eines Starttermins für weitere nTLDs zurückgewiesen und damit weitere Diskussionen beendet.

In seinem Schreiben begründete der Director diesen Schritt mit Fakten und stellte fest, dass vier wichtige Schritte abgearbeitet werden müssen, bevor überhaupt an eine „Runde 2“ gedacht werden kann. Die folgenden Maßnahmen sind zu absolvieren:

  • Überprüfung der Effekte des nTLD-Programms auf den Betrieb des DNS Root-Systems
  • Überprüfung des Trademark-Clearinghouse
  • Überprüfung des Uniform Rapid Suspension (URS) Systems
  • Überprüfung des Einflusses des nTLD-Programms auf Wettbewerb, Verbrauchervertrauen und Verbraucherauswahl

Da bisher nicht alle Überprüfungen abgeschlossen sind und Berichte der »Subsequent Procedures PDP Working Group«  fehlen, wird die ICANN keine Starttermine nennen und die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe abwarten, die im Jahr 2016 gegründet wurde und nur aus Freiwilligen besteht. Die Arbeitsgruppe ist in mehr als 30 Bereichen aktiv und kann kurzfristig keine konkreten Ergebnisse zu diversen Überprüfungen vorlegen, die zu einem fixen Starttermin für die Bewerbungen um nTLDs führen.

 

 

 

 

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