„Das Internet vergisst nicht“ Ein Satz, den nahezu jeder Nutzer schon einmal gehört hat. Und es scheint fast so zu sein, denn Kommentare, Bilder oder Schriftstücke tauchen auch nach Jahrzehnten immer wieder auf, wenn sie gezielt gesucht werden. Und das, obwohl Domains im Laufe der Jahre verschwinden, dann mit anderen Inhalten wieder online gestellt werden.
Doch es gibt Enthusiasten, die sich der Bewahrung von digitalen Inhalten verschrieben haben und das Internet Archiv seit 1996 aufbauen.
Internet Archiv: das Lebenswerk des Brewster Kahle
Der US Amerikaner Brewster Kahle wurde 1960 in New York geboren. Der Informatiker, Unternehmer und Aktivist arbeitet seit 1996 an dem von ihm gegründeten Internet Archiv. Sein Ziel ist es nach eigenen Aussagen: „eine für alle zugängliche Bibliothek aller jemals im Internet zugänglich gewesenen Inhalte zu schaffen.“ Im Jahr 2007 startete er das nächste Projekt „Open Library“.
Kahle ist mit seinem Projekten nicht mehr alleine, jetzt arbeitet ein großes Team, bestehend aus Spendern, Unterstützern, Freiwilligen sowie fest angestellten Mitarbeitern an dem Internet Archiv und der Bibliothek.
Mittlerweile belegt das Archiv mehr als 99 Pentabyte Speicher. Auf der Archivdomain schlüsselt Kahle auf, was bisher gespeichert wurde:
- 735 Milliarden Websites
- 41 Millionen Bücher und Texte
- 14,7 Millionen Audio-Aufzeichnungen inklusive 240.000 Live-Konzerte
- 8,4 Millionen Videos
- 4,4 Millionen Bilder
- 890.000 Software-Programme
Der Zugang zu dieser gewaltigen Sammlung steht allen Menschen der Erde kostenfrei zur Verfügung. So will Brewster Kahle auch den Menschen helfen, die in der realen Welt keine Bibliotheken besuchen können oder wenig Zugang zu Informationen haben.
Besonderheit des Archivs: Wayback Machine
Eine absolute Besonderheit des Internet Archivs ist die „Wayback Machine“, eine virtuelle Zeitmaschine. Sie erlaubt den Nutzern, in der digitalen zeit zurückzureisen und zu erleben, wie sich 200 Millionen Websites in mehr als 40 Sprachen in den vergangenen Jahrzehnten verändert haben. Dazu muss man nur die URL angeben und kann sich durch Monate und Jahre zurück zum Anfang klicken. Auch diese Funktion ist kostenfrei. Zudem können Nutzer eigene Screenshots von Dokumenten einreichen und so selbst ein wenig am Internet Archiv mitarbeiten.