Fast unbemerkt von der Internetwelt und doch seit Jahren am internationalen Markt, die IDN Adressen. IDN bedeutet „Internazionalized Domain Name“, was soviel bedeutet, wie die Berücksichtigung lokaler Schreibweisen und Zeichensetzungen. Bisher wurden rund acht Millionen IDN Adressen registriert, was einem Anteil von 2,5 % aller Registrierungen weltweit entspricht.
Für die ICANN stehen die IDN Adressen für Fortschritt, denn mit der Gründung des Domain Name Systems Ende der 1980er Jahre wurde festgelegt, dass Domainadressen nur aus lateinischen Standard-ASCII-Zeichen bestehen dürfen. Das sortierte Umlaute, chinesische, japanische oder kyrillische Schriftzeichen sofort aus. Dieses Gebaren wurde vor Jahren relativiert, doch aufgrund technischer Probleme leiden die IDN Domainadressen unter mangelnder Akzeptanz, was die ICANN und EURid jetzt ändern mit einer neuen Initiative ändern wollen.
Mehr Akzeptanz für IDN Domainadressen
Die ICANN und die .eu-Domainverwalterin EURid haben eine Memorandum namens „Universal Acceptance“ auf den Weg gebracht, das den IDN Domainadressen zu mehr Ansehen. Aufmerksamkeit und besserer internationaler Akzeptanz verhelfen soll.
Das Problem der Akzeptanz der IDN Domainadressen ist hauptsächlich technischer Natur, denn viele Browser und Internet-Eingabegeräte ( Tastaturen) unterstützen diese URL und ihre Schriftzeichen nicht. Es ist nicht möglich, z.B. kyrillische oder arabische Schriftzeichen in einen „westlichen“ Browser einzugeben. Zudem werden URL, wenn sie in japanischen oder chinesischen Schriftzeichen eingegeben werden, nicht automatisch in lesbare Varianten übersetzt und demnach auch nicht weiter verarbeitet.
Ein Problem, das auch in einem wirtschaftlichen Schaden mündet. Die ICANN hat den Schaden für die globale Wirtschaft durch die fehlende Unterstützung der IDN Domains auf rund 10 Milliarden US Dollar geschätzt.
Das Projekt „Universal Acceptance“ soll also die Akzeptanz dieser speziellen Domains stärken, was positiv ist. Leider haben weder ICANN noch EURid bisher mitgeteilt, in welcher Form dieser Support erfolgen könnte und wie die nächsten Schritte aussehen sollen. In Europa ist die Nachfrage nach den URL in nicht-lateinischer Schrift sehr verhalten. Um die Nachfrage zu verbessern sollten zuerst die technischen Voraussetzungen zu einer wirklichen globalen Akzeptanz geschaffen werden.